"Kiss" in Roth gibt Selbsthilfe ein Gesicht

18.6.2014, 16:05 Uhr

© Jürgen Leykamm

Die Abkürzung steht "Kontakt- und Informationsstelle Selbsthilfegruppen", die in der Sandgasse 5 in der Kreisstadt Roth beheimatet ist. Die Börse sei „eine klasse Veranstaltung“ gewesen, blickt Daniela Stenglin zurück. Die Diplom-Sozialpädagogin (FH) ist eine der beiden Ansprechpartnerinnen bei der Roth-Schwabacher Kiss. Sie übernimmt die Beratung und Gruppenbegleitung. Für Erstberatung und Verwaltung ist Verwaltungsfachangestellte Ute Zahn zuständig. Sehr gelungen sei es auch gewesen, die Börse diesmal mit einem Inklusions-Gottesdienst zu koppeln. Die beiden Damen sind "vollauf zufrieden und sehr inspiriert". Nämlich für die nächste Börse im kommenden Jahr, die dann wieder in Schwabach stattfinden wird. Im September wird sich Kiss auch wieder am Seniorentag im Landkreis beteiligen. Angedacht ist auch, die Wanderausstellung "Selbsthilfe zeigt Gesicht", die derzeit in Nürnberg zu sehen ist, nach Roth und Schwabach zu holen.

Gesicht zeigen auch die Vertreter der Selbsthilfegruppen (SHG) an der Börse wie auch die beiden Ansprechpartnerinnen von Kiss. Zu erreichen sind sie per Mail an roth@kiss-mfr.de, unter Telefon 09171/ 9897370 und Fax 09171/ 9897371. Das Büro ist montags und mittwochs von 9 bis 13 Uhr, donnerstags von 15 bis 19 Uhr geöffnet. Nähere Infos gibt es im Internet auf der Homepage und der Facebook-Seite des Vereins.

Kiss Roth-Schwabach bildet die jüngste von insgesamt fünf Kontaktstellen in Mittelfranken, die allesamt unter der Trägerschaft des Regionalzentrum für Selbsthilfegruppen Mittelfranken stehen. Hat eine Gruppe kein eigenes Domizil, weiß die hiesige Kiss auch Rat. "Wir bieten zwei tolle und barrierefreie Räume für die SH-Treffen an", so Stenglin. Auch für Veranstaltungen können die Räumlichkeiten gemietet werden.

Seit dem vergangenem Jahr gibt es auch eine kostenlose, regelmäßig aktualisierte Selbsthilfebroschüre für das gesamte Einzugsgebiet RothSchwabach. Generell gilt: "Unsere Beratung ist kostenlos, vertraulich, bedarfsorientiert und auf Wunsch anonym - wir unterliegen natürlich der Schweigepflicht", sagt Stenglin. Bei der Aufnahme in die Datenbank orientiere man sich an den Wünschen der SHG. So möchten manche Ansprechpartner nur mit Vornamen darinnen erscheinen, andere mit kompletten Kontaktdatensatz.

Ihre Hauptaufgabe sieht Kiss darin, Selbsthilfegruppen und Initiativen Hilfestellung zu geben. Das Spektrum an allgemeinen Lebensproblemen oder Interessen, die hier abgebildet werden können, ist unerschöpflich. SHG selbst seien mittlerweile, so ist Stenglin überzeugt, "ein anerkanntes und unverzichtbares Element unseres Gesundheits- und Sozialsystems", freilich aber auch kein Ersatz für medizinische oder therapeutische Behandlung, eher ein ergänzendes Angebot. Wenngleich ein sehr breit gefächertes: Informationsmaterial wird zu Verfügung und der Kontakt zu anderen Gruppen her gestellt.

Zugleich sieht sich Kiss als Bindeglied zur Öffentlichkeit, insbesondere der Politik und Entscheidungsträgern. Beim Aufbau einer neuen Gruppe leistet Kiss tatkräftige Unterstützung, auch vermittelt sie überregionale Ansprechpartner. Auf Konfliktberatung und Supervision erstreckt sich zudem die Dienstleistungspalette. Dies gilt ebenso wie für die Hilfestellung bei der Beantragung und der Abrechnung oder Infos zu Fördermitteln und Finanzierungsmöglichkeiten der Gruppenarbeit.

Keine Kommentare