Klaus Vogel: Ein "Cluberer" aus Leidenschaft

12.5.2018, 06:00 Uhr
Klaus Vogel: Ein

Horst Leupold hatte ihn seinerzeit nämlich zum "Club" gebracht. Leupold war so etwas wie ein Sprachrohr der 68er Meister-Mannschaft. Er hatte eine Zeitschriften-Laden in der Frankenstraße, denn damals bekamen die Fußball-Profis noch nicht die Millionen-Gehälter, die sie heute einstreichen. Leupold kam in die Sperberschule in der Sperberstraße, die Klaus Vogel besuchte, und verteilte Freikarten.

Freikarte von Horst Leupold

Eine Freikarte bekam auch Klaus Vogel. Er ging ins Stadion – und blieb beim Club hängen. Er weiß heute noch, dass es damals, in der Saison 65/66, das Spiel gegen Eintracht Braunschweig war.

Der Eintritt ins Stadion kostete seinerzeit 1,20 Mark. Klaus Vogel und seine Freunde brachten aber immer mehr Geld aus dem Stadion heim, als sie mitnahmen. Der Grund: Nach dem Schlusspfiff sammelten sie die liegengebliebenen Flaschen ein. Pro Flasche gab es 5 Pfennige Pfand.

In den Verein eingetreten war Vogel eigentlich schon 1967/68. Doch 1971 trat er wieder aus, weil er als Lehrling in München lediglich 60 Mark im Monat verdiente und sich den Mitgliedsbeitrag nicht mehr leisten konnte. Nach der Lehre reichte das Gesellen-Gehalt dann wieder und er trat erneut beim "Club" ein.

Die Verbindung zu Horst Leupold blieb erhalten, zumal Leupold auch öfter in Wendelstein war. Sein Schwager Helmut Hilpert lebte in Großschwarzenlohe und war in Wendelstein beerdigt.

Zwischen den Welten

"Wir werden immer eine Mannschaft zwischen den Welten sein, für die erste Liga auf Dauer zu schwach und für die zweite Liga auf Dauer zu stark", meint Klaus Vogel nachdenklich, "eigentlich gibt es keine zwei Ligen mit jeweils 18 Mannschaften, eigentlich wären es drei Ligen. Die obere und die untere und dazwischen Mannschaften wie Freiburg, Mainz, Nürnberg, Köln Stuttgart, Düsseldorf..." Die seien immer wieder auf- und abgestiegen.

Klaus Vogel hat in den 40 Jahren schon einige Auf- und Abstiege des 1. FCN erlebt. Er ist inzwischen ruhiger geworden. "Ich werde bei Abstiegen nicht mehr weinen. Bei Aufstiegen bin ich dann früher auch schon mal drei Tage nicht heimgekommen, wie damals in Saarbrücken." Doch diese Zeiten seien vorbei.

40 Jahre Mitgliedschaft im 1. FCN. Das ist schon einiges. Klaus Vogel wird heuer 63. Sein Sohn allerdings kann die 40 Jahre leicht überbieten: Thomas Vogel wurde am 8. Oktober 1980, um 6 Uhr, geboren. Um halb 9 hatte ihn sein Vater schon beim Club als Mitglied angemeldet. Seine 40-jährige Mitgliedschaft wird er schon in zwei Jahren feiern.

Bei seiner Tochter hatte Klaus Vogel übrigens kein Glück. Sie ist wieder aus dem 1. FCN ausgetreten.

Klaus Vogels Ehefrau Inge teilt die Leidenschaft für den 1. FCN nur teilweise. Zu Auswärtsspielen fährt sie allerdings gelegentlich mit. Aber nur, wenn das Rahmenprogramm stimmt.

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