Kommunalwahl 2020 in Schwabach: Reiß (SPD) will OB werden

18.1.2019, 12:39 Uhr
Er will OB Thürauf (oder einen anderen CSU-Kandidaten) herausfordern: Peter Reiß.

© Günther Wilhelm Er will OB Thürauf (oder einen anderen CSU-Kandidaten) herausfordern: Peter Reiß.

Peter Reiß will Schwabachs neuer Oberbürgermeister werden und kann auf breite Unterstützung seiner SPD bauen. Im November hatte er dies bereits angekündigt, seit Mittwochabend ist es offiziell. Die SPD-Mitgliederversammlung hat ihn mit klarer Mehrheit nominiert. Der 29-jährige Jurist erhielt 53 der 56 Stimmen. Es gab eine Nein-Stimme und zwei Enthaltungen. Als das Ergebnis bekannt gegeben wird, erhebt sich der Saal zum stehenden Applaus. "Vielen Dank für euer Vertrauen", ruft ein strahlender Peter Reiß in die Runde.

Damit ist der Schwabacher Wahlkampf für die Kommunalwahl im Frühjahr 2020 eröffnet.

"Transparente Entscheidungen"

Auf den stimmt die stellvertretende Vorsitzende Saskia Bergmann die Genossen schon bei der Begrüßung ein: "Die CSU stellt den OB und die stärkste Fraktion. Es ist an der Zeit, das wieder zu ändern."

Die SPD setzt auf Peter Reiß und der auf folgende Themenschwerpunkte: "Gemeinsam machen wir in Schwabach Wohnen bezahlbar, gemeinsam stärken wir Struktur und Wirtschaft in der Innenstadt, gemeinsam bringen wir alle Stadtteile nach vorne und binden sie wieder gut an, und gemeinsam fällen wir Entscheidungen transparent mit der ganzen Bürgerschaft."

Chefsache Bürgerbeteiligung

Persönliche Angriffe gegen Thürauf fährt Reiß nicht. Doch an mehreren Punkten setzt er andere Akzente. Er als OB werde Konflikte nicht mehr einfach "wegmoderieren", sondern sich persönlich um Anliegen kümmern. "Bürgerbeteiligung muss Chefsache sein." Dabei formuliert Reiß neue Ideen wie einen "Bürgerhaushalt, bei dem die Schwabacherinnen und Schwabacher einen Haushaltsanteil selbst verteilen".

Im Zentrum aber steht das Thema Wohnen. Viele Stadträte anderer Fraktionen dächten beim Wohnungsbau "eher an Loftapartments im Selbsteigentum als an bezahlbare Mieten". Dabei werde bei der Kaltmiete für kleinere Wohnungen gerade die "Zehn-Euro-Grenze" für den Quadratmeter durchbrochen. "Wir müssen diese Entwicklung stoppen", fordert Reiß.

Quote für geförderten Wohnungsbau

Dafür bringe er Erfahrung und Kompetenz mit: "Ich war bei einem Immobilienentwickler und habe deutschlandweit Projekte für geförderten Wohnungsbau entwickelt." Schwabach biete mit seiner guten Anbindung und noch bezahlbarem Boden gute Voraussetzungen. "Diese Chance müssen wir nutzen."

Sein Ziel: Bei jedem größeren Wohnbauprojekt eine Quote von 20 bis 30 Prozent für geförderten Wohnungsbau. Und: Bis 2025 sollen 300 neue Wohnungen in Schwabach entstehen. "Mit klarem Schwerpunkt: Bezahlbar. So sieht Schwabachs Zukunft aus." Zum Schluss wirft Werner Sittauer noch einen optimistischen Blick zurück nach vorn. Hartwig Reimann, Matthias Thürauf, jetzt Peter Reiß: "Junge erfolgreiche Juristen werden in Schwabach zum OB gewählt."

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