Krafft-Gelände: Der Empörung folgt die Entwarnung

29.8.2015, 09:23 Uhr

Karin Holluba-Rau von den Grünen und SPD-Stadtrat Martin Sauer haben in dieser Woche im Ferienausschuss des Stadtrats heftige Kritik an den Bauarbeiten auf dem ehemaligen Krafft-Gelände sowie an der Stadt Schwabach geübt.

Ihr Vorwurf: Anders als geplant, würde in den Baumbestand am Zwieselbach eingriffen. Die vom Stadtrat beschlossene „ökologische Bauaufsicht“, die so etwas gerade verhindern soll, funktioniere nicht. Auslöser der Kritik waren Arbeiten für den Regenwasserabfluss des künftigen Wohngebiets in den Zwieselbach.

„Die hält sich an nichts“, machte Karin Holluba-Rau ihren Unmut über die Baufirma Luft. Unterstützung bekam sie von Martin Sauer. „Ich bin schwer verärgert. Das ist ein unmöglicher Zustand“, sagte der SPD-Stadtrat, der wie Holluba-Rau auch beim Bund Naturschutz engagiert ist. Er forderte ein wenn nötig klares Zeichen, dass die Stadt es mit dem Schutz des verbliebenen Naturraums auch ernst meine: „Vielleicht muss man die Baustelle mal einstellen.“

Daraufhin haben sich am Freitag unter anderem Thomas Kellner vom städtischen Umweltamt und Stadtförster Thomas Knotz zusammen mit Experten des Tiefbauamts, des Wasserwirtschaftsamts Nürnberg und der mit der ökologischen Bauaufsicht beauftragten Firma auf der Baustelle umgesehen. Sie aber gaben Entwarnung.

„Es wurden keine Bäume gefällt. Alles läuft so, wie es soll. Auch die ökologische Bauaufsicht funktioniert“, widersprach Kellner auf Tagblatt-Nachfrage der Kritik. Auf den ersten Blick wirke der Eingriff zwar massiv, tatsächlich aber laufe „alles ordnungsgemäß“. Die Schneise für die Wasserableitung werde bald wieder zugewachsen sein.

Für eine Einstellung der Baustelle sieht Stadtrechtsrat und Umweltreferent Knut Engelbrecht daher keinen Anlass: „Die wäre nur bei groben Verstößen gegen die baurechtlichen Auflagen möglich.“

Verwandte Themen


2 Kommentare