Kühnert zum Fall Maaßen: "Die wichtigsten Punkte sind erstmal gut"

24.9.2018, 13:25 Uhr
Kühnert zum Fall Maaßen:

© Foto: Günther Wilhelm

Während der Veranstaltung nicht viel. Konnten sie auch kaum. Denn die ersten Meldungen über die neue Einigung gingen erst im Laufe der Veranstaltung ein. Schnell klar aber wurde die Stimmung an der Basis.

Zur Einstimmung forderte Maximilian Lindner von den Jusos Mittelfranken den Rücktritt Horst Seehofers — und falls der nicht erfolge, dessen Entlassung durch Kanzlerin Merkel. Der große Beifall zeigte, wie viel Verärgerung sich angestaut hat.

Hauptschuldiger: Seehofer

Kohnen und Kühnert forderten diesen Rücktritt zwar nicht, wiesen Seehofer aber die Hauptschuld an der GroKo-Krise zu. Nach der zweistündigen Veranstaltungern verließen beide Promis sofort das Podium, noch ehe Journalisten Gelegenheit hatten, sie sofort zu den aktuellen Nachrichten zu befragen.

Im Gespräch mit dem Tagblatt geantwortet haben derweil Bezirkstagskandidat und SPD-Kreisvorsitzender Sven Ehrhardt und Landtagskandidat Marcel Schneider.

Dass Maaßen nun doch nicht Staatssekratär wird und doch keine Beförderung erfährt, das ist für Ehrhardt "ein Kompromiss, mit dem ich leben kann". Schließlich sei man in einer Koalition, mehr sei nicht zu erwarten gewesen.

Schneider sieht das ähnlich, zeigte aber keinerlei Verständnis, dass Seehofer an Maaßen als Berater festhalte. "Man kann das alles nicht verstehen."

Betont sachlich

Nach zehn Minuten stellten sich Natascha Kohnen und Kevin Kühnert doch noch den Kameras. Ganz ruhig, betont sachlich. "Maaßen ist nicht mehr Verfassungsschutzchef und er wird nicht befördert. Die wichtigsten Punkte sind erstmal gut", erklärte Natascha Kohnen. Alles weitere müsse man genauer analysieren und am Montag im Parteivorstand in Berlin beraten.

Was zu klären ist, erläuterte Kevin Kühnert: "Ob Maaßen nur an Seehofers Katzentisch Platz nimmt oder doch eine ganz wichtige Position einnimmt". Vor allem aber gehe es jetzt um eines: "Verlorenes Vertrauen wieder herstellen."

Mit diesen eher zurückhaltenden Statements wollten beide offensichtlich kein weiteres Öl ins Feuer gießen. Keine Rede von Rücktrittsforderungen an Seehofer oder dem Bruch der Großen Koalition. Tenor: Zurück zur Sachpolitik: Jetzt solle man doch bitte wieder über bezahlbaren Wohnraum sprechen.

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