Lederer macht den besten Presssack im Landkreis Roth

16.3.2017, 15:10 Uhr
Lederer macht den besten Presssack im Landkreis Roth

© Foto: Gerner

Der 2017er-Champion ist kein Unbekannter bei diesem ungewöhnlichen Wettstreit, den Landrat Herbert Eckstein 2005 ins Leben gerufen hat und der heuer ins 13. Jahr ging. Ein Sieg, zwei zweite und ein dritter Platz standen für den Gewinner bis gestern schon zu Buche. Jetzt gab’s zum zweiten Mal Gold.

Mit 220 Punkten setzte sich die fränkische Spezialität aus dem Hause Lederer vergleichsweise deutlich von der Konkurrenz ab. Ob Aussehen, ob "Bissfestigkeit" oder Geschmack: Die Jurymitglieder vergaben im Schnitt die höchsten Wertungen.

Fast ein totes Rennen

Um die Ränge zwei bis vier gab es dagegen fast ein totes Rennen. Die Metzgerei Herrler aus Greding landete mit 206 Punkten auf Rang zwei. Die erstmals vertretene Metzgerei Brunner aus Georgensgmünd holte gleich bei ihrer Premiere mit 203 Zählern Bronze. Und die Metzgerei Knäblein aus Röttenbach, die ebenfalls schon einmal gewonnen hatte, schrammte mit 201 Punkten so haarscharf am Podest vorbei, dass Landrat Eckstein nicht umhin konnte, gleich vier Presssäcke aufs obligatorische Siegerfoto zu befördern.

Schon im Februar war im Rother Landratsamt der Vorentscheid des Presssackwettbewerbs über die Bühne gegangen. 21 Metzgereien, Gasthäuser und Direktvermarkter hatten heuer ihre Spezialitäten eingesandt, so viele wie lange nicht. Eine Jury hatte neun Presssäcke beziehungsweise deren Hersteller zum Finale durchgewunken. "Sie sehen, die Jury opfert sich wirklich auf", sagte Herbert Eckstein, der sich – im Gegensatz zum Vorentscheid – diesmal auf der Messe auf die Moderation beschränkte. Grund: "In der Fastenzeit esse ich keinen Presssack."

Die ehrlichste Wurst

Verbal rührte er aber vor einer großen Anzahl von Zuschauern vehement die Werbetrommel für die Fränkische Spezialität, bei der Kopffleisch, Schwarte, Blut und Gewürze vermengt und in einen Saumagen oder in einen Kunstdarm gepresst werden.

Vegetarier und Veganer schlagen die Hände über den Kopf zusammen, doch Eckstein sagt: "Früher ist in einen Presssack all das hineingekommen, was beim Schlachten übrig blieb, weil man nichts verkommen lassen wollte. Heute aber ist das die ehrlichste Wurst."

Für die Teilnehmer kann sich der Wettbewerb durchaus auszahlen. In der Regel steigt bei den Erstplatzierten in den Tagen und Wochen danach die Nachfrage nach Presssack deutlich an. Doch Herbert Eckstein hat nicht nur die Sieger im Blick: "Wir machen den Wettbewerb, um die Vielfalt zu erhalten."

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