„Les Haricots Rouge“ mixte Hot-Jazz und swingende Chansons

5.5.2014, 10:52 Uhr
„Les Haricots Rouge“ mixte Hot-Jazz und swingende Chansons

© Unterburger

Ihr einmaliger Spagat zwischen hochwertigem traditionellem Jazz und kabarettreifen Einlagen kam beim Publikum hervorragend an. Leider war der Besuch nur mäßig in der riesigen Halle, so dass sich die „Roten Bohnen“ gehörig auf die Hinterfüße stellen mussten, um Stimmung zu erzeugen.

Der FV Wendelstein hatte sich bewundernswerte Mühe gegeben, um dem Publikum einen unvergesslichen Abend zu bescheren, doch wenn ganze Bankreihen leer bleiben, haben selbst die renommiertesten Künstler Probleme, die Zuhörer aus der Reserve zu locken. Melodien aus New Orleans, Rhythmen aus der Karibik und ein Hauch Pariser Revue, das sind die „Roten Bohnen“, Frankreichs populärste Jazzgruppe. Ihre brillante Mischung aus kreolischem Hot-Jazz, lateinamerikanischer Musik und swingenden Chansons verpacken sie mit umwerfenden Gags in einer charmanten Show.

Sie sind schon mehrfach in Wendelstein aufgetreten — zuletzt in der Waldhalle Großschwarzenlohe und in der Jegelscheune — und entfachten jedes Mal ein Feuerwerk an guter Laune. Mit ihrer Mischung aus klassischem Jazz und Musikkabarett sind sie unschlagbar und absolut einzigartig in Europa.

Frankreichs berühmteste Jazz-Gruppe wurde schon in den 60er Jahren bekannt wie eine Pop-Gruppe. Sie traten zusammen mit Louis Armstrong auf und eröffneten im legendären „Olympia“ in Paris die ersten Konzerte der Beatles, der Rolling Stones, von Jacque Brel und George Brassens. Benannt hat sich die Band nach dem Lieblingsgericht von Louis Armstrong.

Wenn die sechs Musiker loslegen, entfacht ihre Musik eine Hochstimmung, die geradezu euphorisch wirkt. Es ist unmöglich, davon nicht angesteckt zu werden. Die Musik fasziniert durch das ganze Spektrum von Überraschungen, die die Musiker aus ihren Instrumenten holen, wie sie ein Zauberer aus seinem Zylinder holt. Mit ihrer Musik blasen sie alle schlechte Laune fort und wecken die Lust auf Spaß und Blödelei.

Man sollte glauben, dass nach mehr als 40 Jahren die Gags der Band aufgebraucht seien. Weit gefehlt! Die Spielfreude der Band ist ungebrochen, die witzigen Einlagen wirken immer noch. So holte sich Guy Bonne eine junge Dame aus der ersten Reihe auf die Bühne, wagte mit ihr ein Tänzchen und „reichte“ sie an die anderen Mitspieler weiter. Dabei kommt es natürlich zu Irrungen und Wirrungen, so dass am Ende ungewollt Männlein mit Männlein tanzen. Christophe Deret bot ein umwerfendes Halb-Striptease, die Musiker „erstarrten“ und der kleine Banjo-Spieler „Roro“ Congrega verließ die Bühne, steuerte auf eine Dame zu, stieg auf ihren Stuhl und spielte ihr mit dem Banjo ein „hautnahes“ Ständchen.

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