Ludwigskanal: Einen ganzen Monat lang zum Eiskegeln

1.2.2017, 06:00 Uhr
Ludwigskanal: Einen ganzen Monat lang zum Eiskegeln

Dabei versuchen zwei Mannschaften mit ihren Eisstöcken so nah wie möglich an die Daube zu gelangen. Die Daube ist meist ein Vollgummiring oder ein Holzklotz. Die Mannschaft mit dem Eisstock am nähesten an der Daube punktet mit allen Stöcken, die näher als der nächstliegende gegnerische Stock an der Daube liegen. Mitunter braucht man das Maßband, um genau herauszufinden, welcher Eisstock zählt. Mit sieben Punkten gewinnt man. Auch wenn es bei einem Spiel nur 10 Cent zu gewinnen gibt, führt die Gefahr des Verlierens doch zu hoher Motivation bei den Schützen und den Maßern.

Und so funktioniert´s

Ein Schütze muss einen gegnerischen Stock durch einen direkten Treffer von der Daube wegschießen, ein Maßer versucht mit einem maßvollen Schwung ganz nah an die Daube zu gelangen. Mitspielen darf jeder, egal ob mit altem gedrexelten Holzstock, den ein geschmiedeter Stahlring einfasst, oder mit einem modernen Kunststoffstock mit auswechselbarer Gummilaufsohle. Jede Mannschaft zählt vier bis sechs Spieler, je nachdem wie viele Spieler sich einfinden.

Das Eisstockschießen, das im Kanaljargon auch „Eiskegeln“ genannt wird, ist etwas für Jung und Alt. In vielen Sportvereinen kann man es auf Alphalt-Bahnen auch im Sommer ausführen.

30 Zentimeter dick

Heuer hat das Eis den ganzen Januar über getragen und ist auf stattliche 30 Zentimeter Dicke angewachsen auf dem kaum fließenden Ludwigskanal. Eine verhältnismäßig lange Periode. Letzte Saison trug es die Keglergruppe nur einen einzigen Tag lang, dann taute es wieder und Schnee machte die Bahn unbespielbar.

Die älteren Kegler erinnern sich noch gut daran, dass man vor 40, 50 Jahren an der Sattler-Schleuse oberhalb von Schloss Kugelhammer im Schatten des Kiefernwaldes noch bis in den März hinein eiskegelte. Heute, bedingt durch den Klimawandel, leider nur noch ein Traum!

 

Keine Kommentare