Märchenhafte Aufführung mit Schauspielern und Marionetten

13.10.2015, 09:25 Uhr
Märchenhafte Aufführung mit Schauspielern und Marionetten

© Steinberg

Bürgermeister Jürgen Spahl bezeichnete es in einführenden Worten als mutig, Marionetten und Schauspieler gemeinsam auf die Bühne zu bringen und sie interagieren zu lassen. Dieser Mut wurde von einem faszinierten Publikum mit frenetischem Applaus belohnt.

Das mystische Bühnenbild und ausgezeichnete akustische und optische Effekte führten das Publikum in eine zauberhafte Märchenwelt. Prinzessin Elisabeth, die etwas andere Prinzessin (Sandra Koller), schoss im wahrsten Sinne des Wortes den Vogel ab, als sie bewaffnet mit Pfeil und Bogen mit dem ersten Schuss einen Vogel (gut, dass es nur eine Attrappe war) erlegte.

Aber die Zuschauer waren nicht nur von Sandra Kollers Treffsicherheit sehr angetan, sondern auch von ihrer tollen schauspielerischen Leistung. Starker Applaus mit Bravorufen waren für sie der verdiente Lohn.

Hauptdarsteller Marco Zinsmeister (in der Rolle als furchtloser Michl) bewies nicht zum ersten Mal, dass er ein begnadeter Schauspieler ist und brachte die Besucher mit Wortwitz und urkomischer Mimik immer wieder zum Lachen und erhielt dafür am Ende den stärksten Applaus mit Pfiffen der Begeisterung.

Partner statt Puppen

Auch die von Armin Vogel und Gaby Bauer geführten Marionetten sorgten immer wieder für Szenenapplaus. Die Figuren schienen unter ihren Fäden fast ein Eigenleben zu führen. Besonders gelungen war das Switchen zwischen Marionette und Mensch. Eigentlich kann man es gar nicht beschreiben, man muss es einfach selbst gesehen haben.

Alle Akteure überzeugten in ihren jeweils auf den Leib geschriebenen Rollen: Heinz Röttenbacher und Gisela Meding traten als Eltern vom Michl und Lukas (gespielt von Rainer Sigritz) auf. Manfred Hollweck (König), Evelyn Hoffmann (Königin) und Corinna Autenrieth (Prinzessin Leoni) schlüpften als verfluchte Königsfamilie in majestätische Kostüme. Wolfgang Illner (Christopher), Kerstin Güthler (Moorleiche), Heidi Leßner (Hellseherin), Dominik Schulz (Prinz Adalbert) und Ute Bittner-Halbig (Herrscherin) füllten ihre Rollen mit Inbrunst und Hingabe.

In den Doppel- oder Mehrfachrollen gaben Jörg Deffner (Page, Moorleiche, Vorleser) und Jochen Rößler (Pfarrer, Baumhexe und „zitternde“ Stehleuchte) ihr Bestes. Jörg Deffner, der zusätzlich für Regie und Gesamtspielleitung verantwortlich war, erntete für seine Leistung einen Extraapplaus.

Die aufwändige Bühnentechnik hatten Karl-Heinz Greubel und Ulrich Schauz von Winter bestens im Griff. Alles in allem: Ein sehr gelungenes, kurzweiliges und sehr sehenswertes Stück, das es in dieser Form in Rednitzhembach noch nicht gegeben hat. Restkarten für die Folgeveranstaltungen sind noch erhältlich.

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