Moschee beschmiert

10.7.2012, 08:16 Uhr

Die Tat macht umso betroffener, als der Bau der Gebetsstätte zwar zunächst von intensiven Diskussionen in der Öffentlichkeit, letztlich aber von einem breiten Konsens getragen worden ist.

„Ich bin wütend, und ich schäme mich“, fasst Tagblatt-Leser Alfred Aldenhoven in einer Mail an die Lokalredaktion seine Gefühle und bestimmt die vieler Schwabacher angesichts der Schmierereien zusammen: „In der Nacht zum Sonntag wurde die Moschee beschmiert. Die Moschee in unserer Stadt Schwabach, nein unser aller Moschee. Türken raus... Dann Griechen? Dann Italiener, Österreicher, Juden, Schwarze, Blonde? Wie lichtscheu, wie feige ist dieses Gesindel, sind diese Schmierer, die im Schutze der Nacht ein Gebäude zu verunstalten, das mit viel Liebe in Eigenleistung geschaffen wurde. Für Gott und den Menschen.

Wie anders und selbstverständlich im Lichte standen im Winter die Schwabacher Bürger auf dem Marktplatz, solidarisch mit Kerzen für Freiheit und Toleranz. Gott sei Dank gibt es genügend Bürger, die sich offen wehren gegen Kleingeist und Ausgrenzung. Stehen wir also weiter auf. Denn wir haben sie, die Italiener, Griechen, Türken, gerufen, um unser aller Wohlstand zu mehren. Nur so schufen wir den Wohlstand, der hart erarbeitet wurde und um den uns die Welt heute beneidet. Wir, das sind die Deutschen, die Türken, die Italiener, Griechen, alle Menschen in Schwabach, die mit den Händen und mit dem Geist diese Werte schufen.“

 

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