Müllabfuhr im Landkreis Roth wird billiger

3.12.2016, 05:57 Uhr
Die Tonne ist voll - aber die Entsorgung kostet bald weniger.

© Armin Weigel (dpa) Die Tonne ist voll - aber die Entsorgung kostet bald weniger.

Der Ausschuss für Energie, Umwelt, Wirtschaft und Regionalentwicklung empfahl darüber hinaus dem Kreistag, die Gebührenkalkulation umzustellen. Bislang setzte sich die Müllgebühr aus einer Grundgebühr (etwa ein Drittel) und einer nach Größe der Tonne gestaffelten Gebühr (zwei Drittel) zusammen. Das bevorzugte tendenziell die Eigentümer größerer Müllgefäße.

Grundsätzlich ist an einer Grundgebühr nichts auszusetzen. Denn viele Leistungen der Müllentsorgung (Grüngutcontainer, Sperrmüllabholung) sind ja unabhängig von der Größe der Schwarzen Tonne, die in jedem Haushalt vor der Haustür steht.

Im Ausschuss war man trotzdem der Meinung, dass man die Grundgebühr künftig streichen sollte und die Gebühr linear berechnen sollte. Besitzer einer 80-Liter-Tonne zahlen künftig damit genau doppelt so viel wie die Eigentümer einer 40-Liter-Tonne. Eine entsprechende Empfehlung ging an den Kreistag.

Prozentuale Entlastung

Die Folge: Die größte prozentuale Entlastung wird es künftig bei der 40-Liter-Tonne geben (5,80 Euro pro Monat statt bisher 7,80 Euro). Für Besitzer von 60-Liter-Tonnen – der gebräuchlichsten Größe – sinkt die monatliche Gebühr von 9,70 Euro auf 8,80 Euro. Wer ein 80-Liter-Gefäß hat, muss künftig 11,60 statt 13,60 Euro berappen. Weitere Rabatte gibt es für Haushalte, die ihren Biomüll selbst kompostieren, die also keine braune Tonne haben.

Festmachen lässt sich die Gebührensenkung an zwei Faktoren. Erstens: Die Kosten für die Verbrennung des Restmülls aus dem Landkreis in der Verbrennungsanlage in Ingolstadt – rund 16 000 Tonnen pro Jahr — sinken leicht. Zweitens: Um zu starke Gebührenschwankungen abzufedern, hat der Landkreis schon vor vielen Jahren eine Art Sonderkonto angelegt. Dessen Gutachten ist inzwischen auf 5,8 Millionen Euro angewachsen. Einen Teil davon – jährlich rund 750 000 Euro in den nächsten drei Jahren – will man jetzt an die Gebührenzahler in Form von niedrigeren Gebühren wieder zurückgeben.

Einnahmen durch grünen Punkt

Insgesamt entstehen bei der Müllbeseitigung im Landkreis Roth jährlich Kosten in Höhe von rund 7,8 Millionen Euro: Das Einsammeln kostet 3,7 Millionen Euro, das Verbrennen 1,9 Millionen Euro, die 3500 Leerungen von Grüngutcontainern 800 000 Euro. Weitere 1,4 Millionen Euro entfallen auf kleinere Posten.

Auf der Einnahmenseite verbucht der Landkreis 300 000 Euro vom „Grünen Punkt“, vom Verkauf von Deponiegas und als Miete für die Photovoltaikanlage auf der Georgensgmünder alten Deponie. Bleibt also ein Defizit von 7,5 Millionen Euro, das die Gebührenzahler über ihre Müllgebühr tragen müssen.

0 Kommentare