Musikerdoku „B Flat“ der Geschwister Spang lief in den USA

25.10.2014, 08:14 Uhr
Ina und Fabian Spang haben Doc Knotz' Musikeralltag in einem 56-minütigen Film dokumentiert. Der Streifen der aus Schwabach stammenden Geschwis­ter lief nun sogar bei einem Film-Festival in den USA.

© Foto: Hertlein Ina und Fabian Spang haben Doc Knotz' Musikeralltag in einem 56-minütigen Film dokumentiert. Der Streifen der aus Schwabach stammenden Geschwis­ter lief nun sogar bei einem Film-Festival in den USA.

Ein bisschen Schwabach, ein bisschen fränkischer Blues, viel Doc Knotz und Musikpartner Keili Keilhofer (Nürnberg) und Freunde im fernen Amerika. Ein Hauch von fast großer Film-Welt: Die 56-minütige Dokumentatio „B Flat – or how to miss a blue note“ zeigt den Alltag der fränkischen Blues-Urgesteine.

Das „Great Lakes International Film Festival“ gehört zu den 100 populärsten Filmfestivals der Welt und zeigt jährlich im September eine genreübergreifende Auswahl an internationalen Filmen. Mit „B Flat“ wurde jetzt Leben und Musik von Doc Knotz, Keili Keilhofer & Friends auf der großen Leinwand gezeigt. Ihre bluesigen Töne aus Franken erreichten damit Menschen aus aller Welt.

In Schwabach hat der Blues einen Namen: Doc Knotz.

In Schwabach hat der Blues einen Namen: Doc Knotz. © Foto: H. Spang

„Wir freuten uns riesig, als wir die Nachricht erhielten, dass der Film gezeigt wurde“, erinnert sich Ina. Die gebürtigen Schwabacher hatten an der Filmhochschule in München studiert, Fabian (28) in der Studienrichtung Kamera, Ina (26) in Regie. 2011 haben sie ihr Studium beendet und sind seither freiberuflich unterwegs (www.postproduktionsbuero.de).

Über ein Jahr hinweg wurden die beiden Musiker von Fabian (Kamera) und Ina Spang (Ton) begleitet. Entstanden ist ein Film über das Musiker-Leben zweier Menschen, die sich mit aller Leidenschaft dem Blues verschrieben haben.

„Bewaffnet“ mit Stimme und Gitarre touren sie in einem alten VW-Bus von Kneipe zu Kneipe, von Bühne zu Bühne und bauen an unzähligen Orten ihr Equipment auf. Sie fahren für Aufnahmen ins Studio und drehen Zigaretten zwischen verworrenen Kabeln, brummenden Verstärkern und leeren Biergläsern. Am späten Nachmittag stehen sie auf der verlassenen Bühne einer Kneipe, schauen in die leeren Stuhlreihen und sagen „Schau ma mal, wird scho voll werden“.

Und später, wenn dann die Scheinwerfer angehen, dann ist die Kneipe tatsächlich vollgestopft mit Menschen, und man spürt es schon mit den ersten Tönen: Doc Knotz und Keili Keilhofer leben den Blues, tauchen in die Musik ein und nehmen das Publikum damit gefangen. Und dafür lohnt sich jede Anfahrt, jeder Soundcheck und jeder Moment voller Sorge, dass vielleicht gar niemand zum Konzert kommen könnte…

Ein Teil der Aufnahmen sind auch im Schwabacher „Markgraf“ gedreht worden. „Es war eine prima Idee von Ina und Fabian, so ein wertvolles Musik-Dokument zu erstellen, sie hatten verschiedene Ideen, sich für uns entschieden und unsere Geschichte authentisch und einfühlsam zugleich in Szene gesetzt“, erzählt Doc Knotz.

„B Flat“ wurde gefördert durch das Filmbüro Franken. Es ist ein Film über Erfolg und Hartnäckigkeit, über Bewegung und Stillstand, Musik und Leidenschaft. Hier wird das Leben außerhalb von klischeehaftem Showbusiness festgehalten.

Ein Künstlerdasein, das vielleicht manchmal einsam, manchmal provinziell und manchmal hart ist — aber immer mit ganz viel Leidenschaft gelebt wird. Ehrlich und rau, so wie die Musik der beiden Protagonisten Doc Knotz und Keili Keilhofer.

Der Film wurde von der Jury des Festival für den Gewinner-Award nominiert. „Einen Preis hat er letztlich nicht erhalten“, sagt Ina Spang, „aber Dabeisein ist alles.“ Ob er auch in Schwabach zu sehen sein wird, steht noch nicht fest.

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