Nach TBC-Verdachtsfall wurde die Post geschlossen

25.2.2015, 13:43 Uhr
Nach TBC-Verdachtsfall wurde die Post geschlossen

© F.: Karg

Ab Mittwochmittag, so ein Post-Sprecher auf Nachfrage, waren dann sowohl die Postfächer als auch die Schalterhalle wieder zugänglich.

Mit dem Schild „Aus technischen Gründen muss die Filiale bis auf weiteres geschlossen bleiben. Wir bitten um Verständnis“ an der Eingangstür hatten die Post-Verantwortlichen die Kundinnen und Kunden informiert. Nach Angaben des Post-Sprechers ist der Eingangsbereich des Postgebäudes nach Bekanntwerden des Vorfalls aus Sicherheitsgründen desinfiziert worden.

Am Dienstagabend, gegen 19.45 Uhr, war eine Polizeistreife zu Hilfe gerufen worden, nachdem ein Mann, der sich auf dem Boden des Vorraums schlafen gelegt hatte, das Gebäude nicht verlassen wollte. Die Beamten trafen einen 43-Jährigen an, der in einem Schlafsack lag. Der Mann ist wohnungslos und fiel den Beamten dadurch auf, dass er immer wieder kräftig hustete. Außerdem gab er gegenüber den Polizisten an, dass er an offener TBC leiden würde.

Die Polizisten verständigten schließlich den Rettungsdienst, der den 43-Jährigen schließlich in eine Klinik brachte. Ob der Mann tatsächlich an der Lungenerkrankung leidet, wird erst in einigen Wochen fest stehen, wenn entsprechende Untersuchungen ausgewertet werden können, die den Verdacht entweder bestätigen oder widerlegen.

Dr. Susanne Kramer, Amtsärztin beim Gesundheitsamt, erläuterte gegenüber unserer Zeitung, dass es ihrer Einschätzung nach genügt hätte, den Raum gründlich zu lüften und eventuell den Boden, auf dem sich der Mann zum Schlafen gelegt hatte, feucht zu wischen.

Tuberkulose kann durch Tröpfcheninfektion übertragen werden, doch eine Ansteckungsgefahr bestehe nur, wenn sich Personen längere Zeit und auf engem Raum mit dem Erkrankten aufhalten, so die Medizinerin. Dies sei jedoch hier nicht gegeben gewesen.

Prompt ist in der Stadt am Mittwoch auch die Gerüchteküche kräftig hochgekocht, wobei erzählt worden ist, der TBC-Verdachtsfall sei bei einem Asylbewerber aufgetreten. Doch dies ist hier natürlich nicht der Fall. Unserer Zeitung versicherte Amtsärztin Kramer auf Nachfrage, dass alle Menschen, die in Deutschland einen Asylantrag stellen, von Amts wegen auf TBC untersucht werden.

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