„National Dance Company“ machte Lust auf Irland

27.1.2015, 05:23 Uhr
„National Dance Company“ machte Lust auf Irland

© Fotos: Robert Schmitt

Irischer Stepptanz begeistert seit vielen Jahren das Publikum auf der ganzen Welt. Die Irische Tanzkunst in Kreisen und Linien soll zum Teil bis auf die Kelten zurückgehen. Belegt ist sie erstmals im 16. Jahrhundert. In einem Brief an Königin Elizabeth I. beschrieb man die Tänzer als „sehr schön, exquisit gekleidet und virtuos“. Der Stepptanz taucht Ende des 18. Jahrhundert erstmals auf.

Eine Vereinigung all dieser Attribute zu einem wunderbaren Tanzspektakel bot am Sonntag im Markgrafensaal die „National Dance Company of Ireland“. Je sieben Tänzerinnen und Tänzer, fünf Musiker und zwei Tenöre boten spektakulären Tanz und traditionelle Balladen zu typischer Grüne-Insel-Musik.

„Sean-nós“ nennt man den traditionellen Tanz und Gesang Irlands, was übersetzt soviel wie „alter Stil“ bedeutet. Dabei handelt es sich grundsätzlich um unbegleiteten Sologesang in irischer Sprache. Tempo und Rhythmus sind frei. Die Melodie variiert von Strophe zu Strophe. Typisch ist eine eher harte, manchmal stark nasalierte aber nie süße Stimme.

Irisches Symbol

Der Sean-nós-Tanz ist seit „Lord of the Dance“ in allen Ecken der Welt zu einer markanten Show geworden. „Battering“, das der Musik angepasste rhythmische Aufstampfen der Beine, und die steifen Sprünge gelten mittlerweile ebenso als ein Symbol für Irland wie die Harfe aus dem Wappen des Inselstaats, der Irish Folk oder seine berühmten Schriftsteller Beckett, Shaw und Joyce.

Die Show im Markgrafensaal bietet irischen Tanz in Perfektion. Beschrieben wird dabei eine abenteuerliche Reise, eine Odyssee durch die Jahrhunderte: von der Mythologie bis zu den irischen Emigranten. Von den sanften Hügeln und Steinwällen Connemaras bis zu den Hochhäusern New Yorks.

Höhepunkte sind der Formationstanz im Boogie-Stil mit Steppeinlage und das Pas-de-Deux der blonden Vortänzerin mit dem exzellenten Trommler. Die Tanz-Nummern wechseln sich ab mit munterer Musik und zu Herz gehenden Songs.

Nach knapp zwei Stunden bleibt ein klares Resümee: „Rhythm of the Dance“ im Markgrafensaal hat die Erwartungen erfüllt und das Publikum mitgerissen.

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