Nein zu Baugebiet

7.7.2007, 00:00 Uhr

Stadtbaurat Arnold gab einen Abriss über die zuletzt durchgeführten Tätigkeiten. So wurde der Kanal in Ober- und Unterbaimbach fertiggestellt und im Zuge dieser Baumaßnahme die Straße gleich mitgestaltet. Jetzt sind alle Grundstücke an das Kanalnetz angeschlossen. In Kürze wird die offizielle Übergabe des Gesamtprojekts an die Stadt Schwabach vollzogen werden, denn Bauträger war die Stadt Nürnberg. Im Fazit bezeichnete Arnold die Baumaßnahme als eine gute Lösung.

Weiterhin sprach Arnold die unendliche Geschichte des Radweges von Dietersdorf nach Wolkersdorf an. Die beiden zur Diskussion gestellten Varianten südlich der Straße, einmal direkt neben der Straße und einmal abgesetzt von der Straße neben dem Zwieselbach, wurden im Bauausschuss und im Stadtrat jedes Mal abgelehnt. Nun wird eine neue Variante geprüft: Die Verschiebung der Straße in Richtung Norden zum Wald hin, um auf der südlichen Wiesenseite mehr Platz zur Verfügung zu haben.

Ein interessantes und mit viel Diskussionsstoff beladenes Thema ist die Erstellung des neuen Flächennutzungsplanes. Inzwischen sind die Anträge und Stellungnahmen der Bürger und Interessensverbände auf sieben Leitzordner angewachsen, so Arnold. In der Oktobersitzung soll über dieses Thema abschließend im Stadtrat diskutiert werden.

Einstimmig gegen Fläche 17

Dies war das erste Antragsthema des Abends: «Die Fläche 17 (der Lückenschluss des Vorderen Rotenberges zum Hinteren Rotenberg) soll aus dem Flächennutzungsplan herausgenommen werden. Dieser mit großem Beifall einstimmig gestellte Antrag bewirkte bei vielen Verantwortlichen fragende Blicke, wurde aber nicht weiter diskutiert.

Ein weiterer mit einer Enthaltung gestellter Antrag, der im Zusammenhang mit dem Flächennutzungsplan steht, kam aus Oberbaimbach. Ein Bürger forderte, dass die Ausgleichsflächen so gemäßigt auszuweisen sind, dass die Vollerwerbslandwirtschaft keine Einschränkungen erfährt und deren Wachstum auch nicht abgewürgt wird.

Die vier Vollerwerbslandwirte haben sich mit den Pensionspferden ein zweites Stadtbein geschaffen. Für diesen Bereich benötigen sie Pferdekoppeln, welche aber zu zwei Drittel im neuen Flächennutzungsplan als Ausgleichsflächen ausgewiesen sind. Somit wären dieses für die Landwirtschaft tabu und nicht zu gebrauchen.

Stadtbaurat Arnold erläuterte, dass die Ausgleichsflächen als Kompensationsmaßnahme für ausgewiesene Bauflächen gebildet werden müssen und diese Ausgleichsflächen von den Eigentümern als solche zur Verfügung gestellt werden. Im Vergleich zu anderen Städten hat die Stadt Schwabach das Problem des nicht vorhandenen Landkreises.

Im Zuge einer sinnvollen ökologischen Stadtentwicklung auf rund 42 000 Einwohner müssen auch behutsame Gegenmaßnamen ergriffen werden. Arnold stellte die Frage in den Raum: «Fallen Pensionspferde und die dafür benötigten Koppeln überhaupt unter eine landwirtschaftliche Nutzung?» Daraufhin konterte ein Landwirt, dass mit diesen Pferden ein naturnahes, attraktives Freizeitangebot für die Menschen zur Verfügung gestellt wird.

Ein anderes Thema war der ÖPNV, das eine Dietersdorferin beschäftigte. Wie kann es sein, dass im 21. Jahrhundert ein Ortsteil von Schwabach nicht an den ÖPNV angebunden ist? Um zur S-Bahn zu gelangen, muss ein Auto erst bewegt werden. Somit stellte sie den Antrag, den Stadtteil Dietersdorf an den ÖPNV anzuschließen. Dieser einstimmig angenommene Antrag, erstaunte die Stadtverantwortlichen, da ein bereits durchgeführter Probebetrieb von den Dietersdorfer Bürgern nicht angenommen wurde. Bei einer 1- bis 1,5-Personen-Auslastung und bei 15 Prozent Leerfahrten war seitens der Stadt und der Verantwortlichen keine Interesse der Bürger zu erkennen.

Dennoch erklärte Stadtrechtsrat Schmitt-Timmermann, im Zuge einer konzeptionellen Neuüberdenkung, die bestehenden Strukturen im ÖPNV mit dem Ziel einer Maßnahmenverbesserung zu überprüfen.

Ein auf jeder Bürgerversammlung auftretendes Thema war die sogenannte Staubfreimachung von Straßen. Es wurde bemängelt, dass auftretende Schäden lediglich mit einer Kaltteermischung behoben werden, welche eine Haltbarkeitsdauer von maximal einem Jahr haben. Eine fachgerechte Reparatur dieser Angelegenheit ist nur ein Vollausbau der Straße, so Arnold, mit der Folge, dass auf die Bürger Erschließungsbeiträge zukommen, was letztendlich aber auch einer gerechten Lösung gleichkommt. Trotzdem werde er sich um die «argen Schlaglöcher» kümmern, sicherte er zu.

Gleichzeitig wurde die Überprüfung des Antrags aus der letzten Bürgerversammlung in Bezug auf den Weiherdamm an der Schule sowie einer Straßenverbreiterung im kleinen Waldstück an der Baimbacher Straße, Ecke Pfaffensteig, von den Stadtverantwortlichen aufgenommen, da angeblich keine Maßnahmen ergriffen worden seien.

Ausbau des Radwegs

Der letzte einstimmige Antrag befasste sich mit der Asphaltierung des Radweges von Oberbaimbach nach Dietesdorf im ersten steilen Bergbereich. Dort waren Betonrinnen quer zur Schotterfahrbahn eingelassen. Diese wurden zugunsten einer besseren Befahrbarkeit für die Radfahrer von der Stadt entfernt.

Das nun vorhandene Schotterbett wird bei starkem Regen ausgeschwemmt, so dass gefährliche Metallgegenstände, die im Straßenuntergrund als Füllmaterial verwendet wurden, herausstehen und zu Reifenschäden führen. Als Lösung wird eine Asphaltierung des Radweges im ersten Berghangbereich vorgeschlagen. Auf der Berghöhe kann der Schotterweg weiterhin, wie angelegt, bestehen bleiben.