Neue Kirchenbaustelle: nach St. Martin nun St. Sebald

30.1.2015, 08:27 Uhr
Neue Kirchenbaustelle: nach St. Martin nun St. Sebald

Die Architektin Susanne Grad hat interessierten Gemeindemitgliedern den Umfang der Schäden gezeigt. Die geplanten Sanierungsarbeiten sind mit rund 760.000 Euro veranschlagt und werden ein gesamtes Jahr beanspruchen.

Nach den beiden Kommunion-Sonntagen finden am 26. April die letzten Gottesdienste statt, ehe die Kirche geschlossen wird.

Was vor sechs Jahren als kleine Schäden an der Stuckdecke eingeschätzt wurde, entwickelte sich nach der Beurteilung von Fachleuten als Deckenschäden im Kircheninnenraum, die dringend behoben werden müssten, ehe die inzwischen etlichen lockeren Stellen noch herabfallen. Die Ursache für den lockeren Deckenstuck liegt im Dachtragwerk und den Deckenbalken, die den Stuck tragen. Die statischen Mängel wurden schon 2009 behoben.

Zwei Sanierungsabschnitte

Nun muss der lose Putz in Teilen abgenommen und ergänzt werden. Die Architektin zeigte beispielhaft die Risse auf der Orgelempore. Aufgrund der Vielzahl der Arbeiten wird ein kompletter Neuanstrich der Innenraumschale der Kirche unumgänglich.

Um die Kosten für das Innenraumgerüst nicht durch unnötige Standzeit zu erhöhen, wird die Sanierungsmaßnahme in zwei Abschnitten erfolgen. Zuerst wird der hintere ältere Kirchenraum saniert und danach der vordere. Dennoch muss man allein für das Gerüst 140.000 Euro veranschlagen.

Zusätzliche Kosten fallen dadurch an, dass bei der letzten Sanierung 1993 statt eines ordentlich aufgetragenen Kalkanstrichs eine alte Dispersionsschicht nicht sauber abgenommen und die Risse nur oberflächlich zugegipst wurden. Da aber der bestehende Kalk-Anstrich nach Laboruntersuchungen eine Mischung aus Kalk und Leinöl darstellt, der mit Teilen der alten Dispersionsschicht vermischt wurde, ist nun eine komplette Entfernung der alten Farbschichten wegen der Tragfähigkeit des Untergrundes notwendig.

Diese aufwändige Maßnahme erhöht die Kosten um mindestens 150.000 Euro. Alles in allem rechnet Susanne Grad mit rund 400.000 Euro für die gesamten Putz- und Kirchenmalerei-Arbeiten.

Bei den künstlerischen Deckenmalereien soll nur eine Reinigung zur Anwendung kommen, soweit sich hier keine losen Stuckteile befinden, die dann selbstverständlich wieder fest gemacht würden.

Neben diesen umfangreichen Sanierungsarbeiten muss sich die katholische Pfarrei St. Sebald noch mit weiteren befassen. Zusätzlich habe nämlich ein Glockensachverständiger aus Eichstätt etliche statische Mängel am Glockenstuhl festgestellt. Die Schwingungen der Glocken übertragen sich vom Turm weiter auf die Wände und sollen somit Mitverursacher der Risse oberhalb der Empore sein. Die Beseitigung dieser Mängel und vor allem der Austausch der Läute-Motoren gegen schwingungsärmere Linearantriebe werden mit 30.000 Euro zu Buche schlagen.

Auch Orgel wird saniert

Eine weitere Sanierungsmaßnahme erfordert die Orgel. Bereits jetzt schon würden sich gewisse Schäden beim Orgelspiel im Bereich der Bälge bemerkbar machen. Da das empfindliche Pfeifenwerk sowieso während der Innenraumsanierung ausgebaut werden soll, um es zu schützen, würden dabei auch gleich die brüchigen Bälge repariert werden. Mit rund 45.000 Euro muss man für die Einhausung des Orgelprospektes, dem Schutz des Spieltisches und den notwendigen Reparaturen rechnen.

Darüber hinaus werden 24.000 Euro für die Komplettbegasung notwendig. Denn die Holzpodeste unter dem Gestühl, die Altäre und die Kanzel sind von Holzwürmern befallen. Schließlich runden die Kosten von 15.000 Euro für elektrische Arbeiten sowie einer Brandmeldeanlage im Dachstuhl den gesamten Kostenaufwand von 760.000 Euro ab.

Auch wenn die Diözese Eichstätt die Hälfte der Kosten übernimmt und diverse öffentliche Anträge gestellt worden sind, bleibt für die Pfarrgemeinde ein großer Teil der verbleibenden 390.000 Euro übrig, die sie selbst stemmen muss.

Gründung eines Fördervereins

Daher lädt der Pfarrgemeinderat am Samstag, 31. Dezember, 19 Uhr, zur Pfarrversammlung in den Saal von St. Peter und Paul ein, um über die Kirchenrenovierung und die Gründung eines Fördervereins zur Renovierung der Kirche zu informieren.

Sanierung von St. Sebald: Domkapitular hofft auf Spenden

Keine Kommentare