Neue „Schwabacher Krippe“ ist in der Stadtkirche zu bewundern

30.11.2015, 09:08 Uhr
Neue „Schwabacher Krippe“ ist in der Stadtkirche zu bewundern

© Foto: Robert Schmitt

Sie wurden nicht enttäuscht. Die zahlreichen Gäste waren begeistert.

Der 64-jährige Leuzdorfer hat mit Unterstützung seiner Tochter Kerstin und des Schwabacher Hobbymalers Walter Meier eine historische Stadtlandschaft nachempfunden, wie sie authentischer nicht sein könnte. Die Krippenszenerie bietet einen Blick auf die Stadtmauer von Westen. Dazu hat Reithinger das Hördlertor und das Zollhaus ebenso originalgetreu nachempfunden wie das Stück noch bestehende Stadtmauer, hinter der sich die Wöhrwiese erstreckt.

Mindestens 1400 Stunden Arbeit stecken in dem Diorama mit vielen Details. Wegschilder hat Wilhelm Reithinger aufgestellt, 8 300 Ziegel aus Holz geschnitzt und verlegt, Bepflanzung gebastelt und Feuerstellen entstehen lassen.

Auch historisches Handwerk bildet das Umfeld der Krippe. Drahtzieher, Goldschläger und Bierbrauer gehen dort ihrer Arbeit nach. Am Hördlertor hat Wilhelm Reithinger das Wappen der Markgrafen von Ansbach angebracht. Am Zollhaus prangt das älteste Stadtwappen.

Gegenüber ist der Weg angedeutet, aus dem die heutige Regelsbacher Straße entstanden ist. Auf einem der Wegweiser heißt es „Kloster Ebrach“. Das, so erklärt Reithinger, sei nämlich eng verbunden mit Schwabach und habe große Bedeutung für die Geschichte der Stadt.

Perfekte Ergänzung

Walter Meier hat den Hintergrund für die Szenerie geschafften. Es ist ein exakter Blick über die Mauer hinweg auf die Stadt, wenn man von Ansbach auf sie zumarschiert. Alle Türme und Häuser sind so originalgetreu, dass kein Unterschied zu erkennen ist. Das Bild ergänzt Reithingers Bau perfekt.

Wilhelm Reithinger ist in Schwabach geboren und hat hier in der Friedrichstraße zwölf Jahre lang einen eigenen Laden für Weihnachts-Krippen und Krippenzubehör betrieben. Die Idee zur Schwabacher Krippe hat er selbst entwickelt und vor vier Jahren vorgetragen.

Pfarrer Paul-Hermann Zellfelder stand der Absicht Reithingers von Anfang an positiv gegenüber. Reithinger treibt die Freude am Handwerk und an der Entstehung einer feinziselierten Gesamtdarstellung zum Bau großer Krippendarstellungen.

Bei der Übergabe am Freitagabend sind auch die ersten Figuren in die Krippe eingezogen. Die Heilige Familie ist dort nun zu sehen. Sie ist von Familie Först gespendet worden. Jedermann kann ab sofort ebenfalls eine eigene Figur selbst finanzieren. Sie kosten jeweils etwa 90 Euro.

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