Neues Baugebiet in Rednitzhembach: „Harmer Weg“

3.2.2016, 09:05 Uhr
Neues Baugebiet in Rednitzhembach: „Harmer Weg“

© Foto: Gerner

Der Gemeinderat hat sich die auf 60 Seiten zusammengefassten Stellungnahmen angeschaut, durchgearbeitet, teilweise in die Pläne übernommen, teilweise aber auch zurückgewiesen.

Weitgehend unumstritten ist die Aufstellung des Bebauungsplanes im Bereich Harmer Weg. Direkt an der B 2 entsteht ein neues Baugebiet mit 17 Parzellen für Einfamilien- und Doppelhäuser sowie zwei Grundstücken für zwei größere Mehrfamilienhäuser. Eine kombinierte Lärmschutzwall/Lärmschutzwand sorgt dafür, dass die künftigen Bewohner vom Lärm der vierspurigen Straße nicht allzu viel mitbekommen.

Mit dem Bebauungsplan geht auch eine Änderung des Flächennutzungsplans und eine Änderung des Landschaftsplans einher. Zahlreiche Träger öffentlicher Belange – von der Nachbargemeinde bis zum Wasserwirtschaftsamt, von der Deutschen Telekom bis zum Landratsamt, vom Landwirtschaftsamt bis zur Handwerkskammer – hatten die Rednitzhembacher Pläne geprüft und im Prinzip für gut befunden.

Anregungen hat die Gemeinde in ihre Pläne aufgenommen. Dass die 1,4 Hektar Wald, die für das neue Baugebiet fallen, an anderer Stelle wieder aufgeforstet werden müssen, war ohnehin klar.

Bauten statt Bäume

Deutlich kritischer ist die Änderung des Bebauungsplanes Nummer 1a in Igelsdorf. Hier geht es nicht um ein neues Baugebiet, sondern im Prinzip nur um ein einziges Grundstück in der Hembacher Straße. Dort sollen zwei Mehrfamilienhäuser mit mehr als einem Dutzend Wohnungen entstehen. Eine Tiefgarage soll dafür sorgen, dass die Parkplatzprobleme nicht noch größer werden als sie ohnehin schon sind. Eine alte Scheune, ein alter Baumbestand, darunter eine über 100 Jahre alte Linde, und eine Buchenhecke müssen dafür weichen.

Im Rahmen des sogenannten Auslegungsverfahrens haben vor allem Rednitzhembacher aus der unmittelbaren Nachbarschaft heftige Kritik geäußert. Tenor: Die zwei Mehrfamilienhäuser passen nicht ins Wohngebiet. Sie seien zu hoch und zu groß. Die Nachbarn sehen ihre Privatsphäre bedroht. Sie fürchten erhöhte Lärm- und (durch den Standort der Mülltonnen) Geruchsbelästigungen sowie eine Verschattung ihrer eigenen Grundstücke.

Die Verwaltung kann in vielen Punkten die Bedenken der Nachbarn zwar nachvollziehen. Doch angesichts der großen Nachfrage nach Wohnraum sei eine Nachverdichtung in bestehenden Baugebieten sinnvoller als immer neue Baugebiete auf der grünen Wiese zu schaffen.

Punkt für Punkt

Bauamtsleiterin Jennifer Stallwitz, die mit dem Gemeinderat die Einwendungen Punkt für Punkt durchging, betonte, dass man sehr wohl darauf geachtet habe, die Nachbarn nicht über Gebühr zu belasten. So sei die Firsthöhe des Mehrfamilienhauses um einen Meter niedriger als die jetzige markante Scheune, die abgebrochen wird.

CSU, SPD, Freie Wähler und NP/PW stimmten in allen Punkten mit der Verwaltung überein. Nur die beiden grünen Gemeinderäte Erwin Held und Norbert Schlitz meldeten grundsätzliche Bedenken an. „Nachverdichtung ist gut und wichtig, aber alles muss mit Maß und Ziel passieren“, sagte Held. Anders ausgedrückt: Den Bau von einem Mehrfamilienhaus auf dem Grundstück könnten die Grünen mittragen. Zwei sind ihnen zu viel.

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