OB Thürauf hält Geburtshilfe in Schwabach für unrealistisch

2.12.2014, 08:44 Uhr
Schwangere Schwabacherinnen, die in einem Krankenhaus entbinden möchten, müssen ab 2015 eine Klinik in einer Nachbarstadt aufsuchen.

© dpa Schwangere Schwabacherinnen, die in einem Krankenhaus entbinden möchten, müssen ab 2015 eine Klinik in einer Nachbarstadt aufsuchen.

Abgestimmt wurde über den Antrag nicht, doch OB Matthias Thürauf machte keinerlei Hoffnung. Im Gegenteil.

Nur noch bis Ende des Jahres 2014 wird es Geburten im Stadtkrankenhaus geben.

Diakon Klaus Seitzinger, der Geschäftsführer des Stadtkrankenhauses, hat dies in seinem Bilanzbericht nochmals unterstrichen. Das Krankenhaus weist 2013 und auch 2014 rund 1,3 Millionen Euro Defizit aus. Deshalb seien Einsparungen unerlässlich. Zudem war es nicht mehr gelungen, Hebammen für das Stadtkrankenhaus zu gewinnen.

Warten auf bessere Zeiten

Die Frauenkommission wünscht sich, dass die Abteilung „in absehbarer Zeit wieder geöffnet“ werden könne. Deshalb solle „das für die Geburtshilfe nötige Inventar noch einige Zeit bereitgehalten“ werden.

Zudem solle die Stadt prüfen, ob durch einen Fonds oder eine Stiftung die Arbeit von Hebammen in Schwabach finanziell abgesichert werden könne. Auch solle geklärt werden, ob im Galenus-Gesundheitszentrum ein „Geburtshaus“ möglich sei.

Deutliche Sprache der Zahlen

Eindringlich unterstützte Grünen-Stadträtin Karin Holluba-Rau diesen Antrag der Frauenkommission. Zwar räumte auch sie ein, dass „die Vernunft wirtschaftlichen Denkens keinen anderen Schritt“ als die Schließung zulasse. „Aber der Trend zu technischen Großkliniken widerspricht der Natürlichkeit des Geburtsvorgangs“, so Holluba-Rau weiter. „In einer familienfreundlichen Stadt sollte es möglich bleiben, Leben zu schenken. Deshalb sollten wir den Vorschlag der Frauenkommission ernst nehmen.“

Thürauf und Seitzinger hatte sich kürzlich bereits zu einem Gespräch mit der Frauenkommission zu diesem Thema getroffen. Auch im Stadtrat machte der OB deutlich: „Realistisch sind die Wünsche leider nicht.“

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