Orgelpfeifen sicher verwahrt

5.3.2011, 07:55 Uhr
Orgelpfeifen sicher verwahrt

© Hess

Die ehrenamtlichen Helfer Günther Hirsch, Martin Maluche und Herbert Tonn haben mit angepackt und die Orgelbauer Gerald Haap und Matthias Flaig von den Leonberger Orgelbau-Firma Mühleisen unterstützt. Das Ganze geschah unter der Aufsicht von Kirchenmusikdirektor Klaus Peschik, der sich um „sein“ Instrument sorgt: „Eine Orgel für drei Jahre einhausen – damit haben auch die Orgelbauer keine Erfahrung.“

Hölzerne Kästen

Die abgebauten großen Orgelpfeifen sind keine Zinn-/Bleiröhren, wie man sie an jedem Orgelprospekt sieht, sondern lange hölzerne Kästen, die den Pfeifenkörper bilden.

Die Helfer haben mit den Orgelbauern diese Kästen auf der Orgelempore gestapelt. Sie wurden eingehüllt und sicher verpackt. Dort und in diesem Zustand verbringen sie die Zeit, bis die Kirche nach der Sanierung wieder offen ist.

Orgelpfeifen sicher verwahrt

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Nachdem die hölzernen Orgelpfeifen abgebaut waren, zeigte sich ein weiterer Schaden am Kirchenbau: Der Westgiebel war hinter den Holzpfeifen vom Mittelschiff getrennt. Ein breiter Riss zwischen den beiden Bauteilen bestätigt den Befund vom Dachstuhl.

Im Gebälk hatte sich gezeigt, dass der mächtige Westgiebel sich nach Westen geneigt hat. Deshalb wurden vor rund einem Jahr Stahlstangen zur Sicherung eingezogen, die außen an Balken verschraubt sind.

Durch den Boden gebrochen

Auch sonst birgt das Gotteshaus noch unangenehme Überraschungen. Zu Beginn der Woche war ein Arbeiter durch den Boden der Türmerstube gebrochen. Er fiel eine Etage tiefer. Passiert ist ihm nach Auskunft von Geschäftsführenden Pfarrer Paul Hermann Zellfelder nichts. Durch diesen Unfall hat sich gezeigt, dass die tragenden Balken von innen her verfault und nicht mehr tragfähig sind.

„Nicht auszudenken, wenn das den Kindern beim Engeli-Singen passiert wäre“, sagt Zellfelder. Bekanntlich singt seit 1817 jedes Jahr zur Feier des Reformationsfests der Kinderchor der Kantorei von der Brüstung des Kirchturms hinab. Dabei halten sich die Kinder gelegentlich auch in der Türmerstube auf.

Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde St. Martin, Pfarramt, Evangelisches Haus Wittelsbacher Straße 4, Telefon (09122) 9256200. Initiativkreis zur Rettung der Stadtkirche „Dir werd ich helfen“. Spendenkonten: Sparkasse Mittelfranken-Süd (BLZ 76450000), Konto 231109232; Raiffeisenbank Roth-Schwabach (BLZ 76460015), Konto 7807449.

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