Parkhaus Schwabach: Sanierung nach Brand läuft an

SCHWABACH - Auch eineinhalb Jahre nach dem Brand im Parkhaus am Schwabacher Bahnhof sind immer noch Pkw-Stellplätze gesperrt. Nun haben die Reparaturarbeiten begonnen. Platzmangel scheint dennoch nicht zu herrschen. Könnte man die Fläche anders nutzen?

Während der Arbeiten sind zusätzlich zu den etwa 20 Stellplätzen auf Deck eins, die seit dem Brand eines Autos und dem Löscheinsatz im Oktober 2016 nicht genutzt werden können, je circa 20 Plätze auf den darunter und darüber liegenden Plattformen gesperrt.

Von den insgesamt 275 Parkplätzen im Parkhaus, das von den Stadtwerken betrieben wird, stehen damit etwa 60 nicht zur Verfügung. Laut Jürgen Ramspeck, Pressesprecher der Stadt, ist die zusätzliche Sperrung vorübergehend notwendig, damit abgestellte Autos nicht durch die Bau- und Reinigungsarbeiten beschädigt werden. So könnten beispielsweise Splitter umherfliegen, wenn Beton und Metallteile gereinigt werden. Der Stahl brauche nach dem Brand einen neuen Korrosionsschutz, Teile müssten neu beschichtet und feuerverzinkt werden.

Arbeiten dauern wohl bis Ende Juni

Die Stadt hofft, die Arbeiten bis Ende der 25. Kalenderwoche (18. bis 24. Juni) abschließen zu können. "Wenn nichts dazwischen kommt", wie Ramspeck sofort hinterherschiebt. Die Experten im Tiefbauamt wüssten aus Erfahrung, dass bei solchen Maßnahmen oft noch zusätzlicher Bedarf erkannt wird. Die Kosten für die Sanierung bleiben laut Ramspeck indes nicht an der Stadt hängen, sie trage eine der beteiligten Versicherungen.

Obwohl mittlerweile also seit mehr als eineinhalb Jahren fast jeder zehnte Stellplatz im Parkhaus gesperrt ist und derzeit sogar etwa jeder fünfte, scheint es am Bahnhof kein Parkproblem zu geben. Ramspeck zufolge ist "immer was frei". Viele Schwabacher stellten ihre Autos ohnehin auf den kostenlosen Plätzen hinter dem Parkhaus ab. Dennoch: Insgesamt brauche man die nun abgeriegelten Plätze schon, so der Pressesprecher.

Sind überhaupt alle Plätze im Parkhaus nötig?

Martin Sauer (SPD) ist sich da nicht so sicher. Das Stadtratsmitglied hat den Eindruck: Die Parkplätze reichen auch jetzt aus. Die lange Teilsperrung sei deshalb Anlass gewesen, einen Antrag einzureichen: Darin fordert die SPD-Fraktion, am Bahnhof mehr überwachte und überdachte Abstellmöglichkeiten für Fahrräder zu schaffen – und dabei insbesondere das Parkhaus in den Blick zu nehmen (wir berichteten).

Sauer selbst nutzt eine dauerhaft gemietete Fahrradbox, doch er glaubt, dass ein sicheres Kurzzeitangebot für Besitzer teurer Räder, Pedelecs oder E-Bikes interessant wäre. Man müsse prüfen, ob das im Parkhaus machbar ist. Aus seiner Sicht ist es jedenfalls der bevorzugte Standort.

© Daniel Hertwig

Erst einmal findet nun aber die Instandsetzung statt. Parallel dazu laufen am Zu- und Abfahrtsrondell auf der Südseite ebenfalls Sanierungsarbeiten, im Inneren steht bereits ein Gerüst. Das hat aber nichts mit dem Brand zu tun, wie Stadtsprecher Ramspeck erläutert: Weil man ja sowieso vor Ort sei, werden gleich die Dachrinnen auf Vordermann gebracht.