„Peterlesboum Revival Band“ sorgten für eine Riesengaudi

4.5.2015, 11:18 Uhr
„Peterlesboum Revival Band“ sorgten für eine Riesengaudi

© Foto: Robert Unterburger

Alle drei zusammen vereint bei ein und derselben Veranstaltung, das gab es noch nicht. Dem FV gelang die Kunst, die Humoristen zusammenzuführen. Für Helmhagen und Schamberger war es ein umjubeltes Heimspiel und die Peterlesboum Revival Band hatte es nicht weit bis in die Noris. Man war unter sich und konnte kräftig auf den Putz hauen, ohne dass man Zugereisten die fränkische Seele erklären musste.

Als erstes frotzelte „Gmaa-Diener“ Egon Helmhagen darüber, wie es so ist, wenn man älter und vergesslicher und die Rente kleiner wird. „Mein Konto ist inkontinent, des leffd aus“, jammert Rentner Helmhagen, „meine Frau gibt jetzt auf die Kinder von unserer Putzfrau Obacht.“ Und: „Ich bin in einem Alter, wo man statt drei Treppen drei Tabletten braucht.“ Mit seinem Sohn am Klavier beschwor Helmhagen singend die alten Zeiten.

Weil es neulich den ersten fränkischen „Tatort“ gab, schlug Egon Helmhagen neue Serientitel vor: „Die Sperbersloh’ Cops“ und „Der Bulle von Klaschwärzerla“. Dass sich Franken und Oberbayern nicht mögen, habe schon der Landtagsabgeordnete Josef Filser alias Ludwig Thoma geschrieben: „Der liebe Gott weiß alles, die Franken wissen es besser.“ Der Zwist der Altbayern mit den Franken gehe zurück in die Zeit der Völkerwanderung. „Hier endet Franken“, habe ein Schild angezeigt, „doch die Analphabeten liefen weiter...“

Markus Söder baue die Nürnberger Kaiserburg als Regierungssitz aus. Und warum wird Lothar Matthäus nicht Trainer beim „Glubb“? „Weil man Angst hat, dass er die Spieler so oft auswechselt wie seine Weiber.“

Der fränkische Dialekt habe durchaus Anklänge an die chinesische Sprache, so Egon Helmhagen. Erst neulich habe er in einem Cafe´ einen Ober gehört, der einen Gast fragte: „Mengs an Koung?“ (Mögen Sie einen Kuchen?). Es werde Zeit, so der frühere BR-Funk-Plauderer weiter, dass Franken ein eigenes Bundesland wird, denn: „Frangg’n is su schäi in der Kerschbambläih“.

Ernüchtertes Fazit

„Spezi“ Klaus Schamberger, den Yogo Pausch als „Mann mit dem alkoholfreien Spitznamen“ ankündigte, präsentierte eine Reihe seiner Glossen, die beim Publikum regelrechte Lach-Stürme erzeugten. So setzte er sich mit dem „Ernst des Lebens“, dem Schulanfang, auseinander und erzählte kopfschüttelnd, dass es heute Büchertaschen gibt, die 270 Euro kosten, mit MP3-Fächern und einem „Organizer-Fach“ ausgestattet sind. „Fräiers war alles auf gor kan Fall besser, höchstn´s schäiner, heid is alles besser und teurer und bläider“, lautete sein ernüchtertes Fazit. Deftig „und leicht politisch“ wurde es, als Schamberger Spott und Häme über das Durcheinander um die bayerischen Stromtrassen schüttete. „Der Seehofer hat einen Kurzen“, sagte er vieldeutig. Und auch Ilse Aigner kriegte kräftig ihr Fett weg. Schambergers Rat: „Bauen wir doch Sauerkraut-Kraftwerke, dann haben wir über zwölf Millionen Abgaskraftwerke mit Katalysator im Arsch!“

Schamberger karikierte jene Oktoberfestbesucher, die Brauchtum mit Wadlstrümpfen und Lederhosen verwechseln und auf deren Hosentür der Spruch prangt: „Ozapft is!“ Als Zugabe gab es jene skurrilen Gespräche im Wartezimmer des Arztes, die der vom Hexenschuss geplagte Spezl belauscht hat.

Tosenden Applaus gab es auch für die Peterlesboum Revival Band. Die Herren sehen sich in der Tradition der Peterlesboum Willi Händel und Karl Vogt, deren Markenzeichen es war, bekannte Melodien mit fränkischen Texten zu singen. So wurde beispielsweise aus dem Lied der Comedian Harmonists „Ich wollt’ ich wär’ ein Huhn“ die Umdichtung: „Ich wollt’ ich wär’ beim Club und wär’ a braver Bub. Und wenn des mit dem Club nix werd’, dann geh’ i halt nach Färdd“.

Die fünf – Yogo Pausch (Gesang, Schlagzeug, Perkussion), Conny Wagner (Gesang, Trompete), Uwe Kumolz (Gesang, Gitarre), Budde Thiem (Piano) und Norbert Meyer-Venus (Bass) – ließen es in der Eventhalle gehörig krachen. Ihr Humor war ansteckend und sie erwiesen sich damit als ideale musikalische Ergänzung des Herrenduos Helmhagen-Schamberger.

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