„Raiba-Center“: Raiffeisen stärkt Standort Schwabach

24.5.2016, 21:34 Uhr
„Raiba-Center“: Raiffeisen stärkt Standort Schwabach

© Foto: Wilhelm

Entstehen soll das Raiba-Center im Gewerbegebiet an der Rother Straße zwischen dem Hotel und der Autobahn. Noch heuer soll Baubeginn sein, die Fertigstellung ist für 2018 vorgesehen. „Das wird ein Beratungstempel“, ist Krauß voller Vorfreude auf den modernen Neubau. Das „Raiba-Center“ ist das wichtigste Projekt der „Geschäftsstellenstrategie“.

Zuletzt hat die Raiba zwei Filialen geschlossen: in Regelsbach komplett, in Wassermungenau steht immerhin noch ein Geldautomat zur Verfügung. „Die Kundenfrequenz war einfach zu niedrig, um die Filialen zu halten“, erklärte Krauß. Trotz mancher kritischer Stimmen habe man dort aber keine Kunden verloren.

Verblieben sind somit zehn Standorte. Weitere Schließungen sind nicht geplant. Im Gegenteil: In Schwabach soll ausgebaut werden. Die Raiba-Zentrale bleibt in Roth, doch in Schwabach arbeiten etwa 60 der rund 200 Raiba-Mitarbeiter. Damit ist es die deutlich größte Filiale. Die bisherigen Räume in der Innenstadt reichten schlicht nicht mehr aus, so die Vorstände. Doch völlig aus der Innenstadt zurückziehen wird sich die Raiffeisenbank nicht. Die Räume in der Höllgasse werden zwar aufgegeben, doch in der Fußgängerzone bleibt von der bisherigen Filiale zumindest das Erdgeschoss. Die Millioneninvestition für den Neubau ist möglich, weil die Raiffeisenbank auf gute Geschäftsjahre zurückblicken kann. Und sie wird als nötig erachtet, weil man für die — so die Erwartung — sehr schwierigen nächsten Jahre möglichst gut aufgestellt sein möchte. „Wir wollen die beste Bank in der Region sein, das ist unser Ziel“, sagt Vorstand Erwin Grassl.

In den Augen vieler Kunden ist die Raiba das offenbar bereits. Ein privates Marktforschungsinstitut hatte 2015 eine Kundenbefragung in Schwabach durchgeführt. „In diesem Kundenspiegel liegen wir auf Platz eins“, sagt Carsten Krauß.

Die hohe Kundenzufriedenheit zeigt sich aber nicht nur in Umfragen, sondern auch in Zahlen: 1691 neue Kunden hat die Raiffeisenbank 2015 gewonnen. Ein Anstieg um 9,2 Prozent. „Das ist ein außergewöhnlicher Wert“, betont Krauß.

Ihren Kunden biete die Bank zum einen Sicherheit: „Wir sind wetterfest“, sagt Krauß und verweist auf bilanzielle Eigenmittel. 9 Prozent seien derzeit gesetztlich gefordert, 13 Prozent könne die Raiba aufweisen. Zum anderen geht es um kompetente Anlageberatung für Privat- und Firmenkunden gerade in Zeiten historisch niedriger Zinsen, für die EZB-Chef Mario Draghi sorgt. „Das ist eine kalte Enteignung“, sagt Krauß deutlich. „Ein Ende dieser völlig ungesunden Entwicklung ist aber nicht in Sicht. Doch unsere Kunden dürfen nicht unter der EZB-Politik leiden.“

„Kontrollierte Offensive“

Zwar könne man Negativzinsen nicht völlig ausschließen, will sie aber wenn irgendmöglich vermeiden. Bei der Geldanlage macht Krauß keine Versprechungen, sondern rät zu „kontrollierter Offensive“, zu einem gewissen Mut auch zu Aktien und Wertpapieren. Die aktuellen Favoriten? „Der Favorit ist die breite Streuung“, sagt Erwin Grassl. „Die Geldanlage muss zum Kunden passen. Aber die Leute denken spürbar um.“

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