Rednitzhembach: Der einsame Rekordhalter

21.5.2018, 06:00 Uhr
Rednitzhembach: Der einsame Rekordhalter

© Fotos: Gerner

Als Röttenbacher am 1. Mai 1978 in das Gremium kam, sei das eine "schwierige Zeit des Umbruchs" gewesen, so Spahl. Die bis 1972 noch selbstständigen Gemeinden Rednitzhembach und Walpersdorf hätten erst zusammenwachsen müssen. Heinz Röttenbacher war Mitglied in vielen Ausschüssen des Gemeinderates, 25 Jahre lang als Vertreter der Bürgervereinigung Rednitzhembach (BVR), nach deren Auflösung 2003 als Mitglied der SPD-Fraktion. Auch als Aufsichtsrat der Gemeindewerke GmbH trägt er Verantwortung. "Du warst immer ein kritischer Begleiter, du hast die Dinge immer hinterfragt", würdigte Spahl. "Das ist wirklich einen großen Applaus wert."

"Ich werde mich nicht verbiegen lassen"

Röttenbacher sagte, dass er es in seinen 40 Jahren als Gemeinderat mit drei Bürgermeistern zu tun gehabt habe. "Der eine hat durch den Bau des Gemeindezentrums die Schulden gemacht, der nächste hat sie halbiert, der dritte hat sie abgeschafft." Er sei schon stolz, was man in den vergangenen Jahrzehnten in Rednitzhembach für die Bürger geschaffen habe. Dass er zwar oft, aber beileibe nicht immer auf der Linie der Mehrheit im Gemeinderat liege, verhehlte Röttenbacher nicht. "Ich werde aber auch weiterhin nur dem zustimmen, was ich persönlich verantworten kann. Ich werde mich auch in Zukunft nicht verbiegen lassen."

Heinz Röttenbacher hat viele schöne Momente im Gemeinderat erlebt, aber auch eine bittere Niederlage. Dass er 2014 nicht 3. Bürgermeister werden durfte, obwohl er das vielleicht am meisten verdient gehabt hätte und obwohl der Posten wohl am ehesten der SPD zugestanden hatte, das hat ihn schwer getroffen. Inzwischen ist der Zorn aber verraucht, seine Kolleginnen und Kollegen lud Röttenbacher zwischen öffentlicher und nichtöffentlicher Sitzung zu einem Glas Sekt ein.

SPD-Fraktionschef Robert Gödel hoffte, dass Röttenbacher dem Ge- meinderat noch lange erhalten bleibt. "Zwei Jahre sind es noch bis zur nächsten Kommunalwahl, dann wollen wir gemeinsam wieder angreifen."

Rednitzhembach: Der einsame Rekordhalter

Während Heinz Röttenbacher also schnurstracks auf ein halbes Jahrhundert im Gemeinderat zusteuert, ging die Amtszeit für Michaela Stahl (CSU) in der gleichen Sitzung nach exakt zehn Jahren zu Ende. Nach ihrem Umzug nach Katzwang konnte sie nicht mehr im Gemeinderat bleiben.

"Bereicherung für mein Leben"

Bürgermeister Spahl verabschiedete sie mit dem bekannten "Hembach-Bild". Michaela Stahl sagte, die zehn Jahre im Gremium seien "eine Bereicherung für mein Leben" gewesen. Sie bedankte sich bei allen Kolleginnen und Kollegen sowie bei den Mitgliedern der Verwaltung mit Dankeschön-Schoko-Herzen.

Ihre Listennachfolgerin wurde gleich anschließend vereidigt: Christine Niederländer rutschte für sie in das 20-köpfige Gremium.

Die fünfte Änderung

Mit Michaela Stahl verlässt in der laufenden Wahlperiode schon das fünfte Mitglied des Gemeinderates das Gremium. Zuvor hatten schon Norbert Schlitz (Grüne), Robert Biburger (NB/PW), Gabi Müller (Freie Wähler) und Alfred Dößel (CSU) ihren Abschied eingereicht, teils aus gesundheitlichen, teils aus beruflichen Gründen.

Für sie waren Monika Trost, Uwe Mauckner, Stefan Röthenbacher und Manuel Leisinger nachgerückt.

ROBERT GERNER

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