Rein in die Jogginghose für Sekt-Aktion in Schwabach

19.1.2017, 17:30 Uhr
Der Jogginghosentag schlug in den sozialen Netzwerken ein wie eine Bombe

Der Jogginghosentag schlug in den sozialen Netzwerken ein wie eine Bombe

Die einen lieben sie, andere äußern sich verächtlich über das Kleidungsstück: Zwischen diesen beiden Extremen ist die Jogginghose angesiedelt. Der Supermarkt Real in der Huma hatte den Donnerstag zum "Jogginghosentag" gemacht. Damit war Marktleiter Helmut Solfrank und seinem Team ein absoluter Marketing-Volltreffer gelungen.

In den sozialen Netzwerken machte die einzigartige Aktion die Runde, Tausende signalisierten Interesse, nach dem Einkauf in Jogginghose eine Flasche Sekt zu ergattern. "Nachdem es im Internet gelandet war, haben wir dann einen Sicherheitsdienst und Mitarbeiter des Roten Kreuzes engagiert", sagte Klaus Herzig, der Regionalleiter der Supermarktkette Real in Nordbayern.

Man musste nicht unbedingt im Schlabber-Look erscheinen, auch wer eine Jogginghose erstanden hatte, durfte sich über einen Piccolo freuen. Reger Andrang herrschte auch am Info-Stand der AOK gleich nebenan, an dem die Kasse nicht nur über ihre Gesundheitskurse informierte, sondern auch zum Gewinnspiel einlud.

Über 500 Flaschen Sekt an Jogginghosen-Träger

Zwei Sicherheitsmänner – nicht in Jogginghose – standen neben einem Turm an Piccolo-Flaschen Wache. Bis zum frühen Nachmittag hatte der Supermarkt nach eigenen Angaben 500 bis 600 Fläschchen an die Jogginghosen-Träger verteilt. Einige Kunden stießen eher zufällig auf die Aktion und freuten sich über den Sekt – etwa ein junger Physiotherapeut, für den die Sporthose zur Arbeitskleidung gehörte. Andere hatten sich extra für die Aktion entsprechend gekleidet. "Sonst würde ich öffentlich keine Jogginghose tragen", sagte ein Student.

Aktion als Internet-Gag

Dass es für viele Menschen in der Facebook-Gruppe eher um den Gag als um die Flasche Sekt ging, ließen die Kommentare vermuten. Eine Nutzerin sang in einem Youtube-Video ein Lied über die Aktion. Ein anderer schrieb in die Gruppe, "ich fahre gleich los", und postete ein Foto von einer Karte, die seine Fahrt dokumentierte: Drei Stunden und 41 Minuten brauche er mit dem Auto aus der Nähe von Berlin nach Schwabach. Vermutlich war das ironisch gemeint.

Die Supermarktkette Real entschied sich nach eigenen Angaben dagegen, die Facebook-Gruppe zu unterstützen. "Letztendlich geht es uns nicht um die Publicity, sondern darum, unseren Kunden was Gutes zu tun", sagte Herzig. Auch am Donnerstag posteten einige Facebook-Nutzer Fotos von dem Turm an Sekt-Fläschchen vor dem Supermarkt. Ob dies letztlich dem Supermarkt auch mehr Kunden bescherte, war allerdings fraglich.

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