Reiner Haas: Tellerwäscher, Millionär – und nun bei Jauch

17.12.2014, 08:00 Uhr
Reiner Haas: Tellerwäscher, Millionär – und nun bei Jauch

© RTL/Stefan Gregorowius

„Gezockt“ hat er in seinem Leben schon reichlich, deshalb zog Reiner Haas bei der „Wer-wird-Millionär?“-Frage rund um „noch etwas auf der Pfanne haben“ die Notbremse und nahm das Geld, verzichtete aufs Pokern um noch höhere Beträge.

Vom Tellerwäscher zum Millionär – und wieder zurück. Das hat Haas in seinem Leben hinter sich. Vielleicht war‘s auch eben diese bewegte Geschichte, die die Leute vom Fernsehen dazu bewogen hat, den Schwabacher, der im Stadtteil Wolkersdorf aufgewachsen ist, ins Studio zu holen. Denn Farbe bringt Haas auf jeden Fall ins Spiel.

Wie er überhaupt dazu gekommen ist, sich für die beliebte Quizsendung auf RTL zu bewerben? Irgendwann, nach dem zweiten Bier, erzählte Haas der Lokalredaktion, habe er sich halt aus einer Laune heraus an den Computer gesetzt und eine Bewerbung ans Fernsehen abgeschickt.

Das Formular, das RTL dafür zur Verfügung stellt, bietet die Möglichkeit zu beschreiben, weshalb man sich für besonders prädestiniert hält, als Ratekandidat ins Studio eingeladen zu werden. Reiner Haas hat darin geschildert, was er schon alles hinter sich hat: als erster männlicher Azubi in Deutschland den Beruf des Arzthelfers erlernt, als Tellerwäscher im kandischen Toronto gejobbt, eine Burg in der Fränkischen Schweiz besessen und als Eventlocation einige Jahre betrieben – und dann in die Insolvenz abgestürzt. Und aktuell übt er seinen „Traumberuf“ seit Schülerzeiten, nämlich Schauspieler, aus.

Die Macher von „Wer wird Millionär?“ haben ihm zunächst nicht (ganz) geglaubt, was er da so alles dargestellt hat. Denn man hat Zeitungsberichte aus längst vergangenen Jahren nachgefordert, die all das belegen sollten – und konnten.

Mittlerweile sind es gut sechs Wochen her, dass Reiner Haas im Fernsehstudio Moderator Günther Jauch gegenübersaß. Zwischen den Aufzeichnungen der beiden Folgen lagen immerhin auch zwei Wochen. Doch davon haben die Fernsehzuschauer nichts mitbekommen. Gesendet wurden die beiden Folgen mit dem Schwabacher am Freitag vergangener Woche und nun am Montag. Es sei schwierig gewesen, sich all die Wochen an das vertraglich mit dem Sender vereinbarte „Schweigegelübde“ zu halten, sagt Haas heute. Hätte er vor der Ausstrahlung seines Fernsehauftritts davon erzählt, wäre eine Strafzahlung fällig gewesen.

Auf die obligatorische Frage, was er mit dem gewonnenen Geld zu tun gedenke, ließ Haas die staunende Fernsehgemeinde wissen, dass er sofort nach Eintreffen der Summe auf seinem Konto auf den Schwabacher Marktplatz gehen und dort sein Handy „öffentlich hinrichten“ werde. Die Sim-Karte werde er jedoch jemandem übergeben, damit dieser ihn künftig einmal am Tag über allen eingegangenen Anrufe informiert.

Diese Aversion gegen Handy und ständige Erreichbarkeit, so verriet Reiner Haas unserer Redaktion, hänge damit zusammen, dass seine nun angepeilte Karriere als Schauspieler bedinge, möglichst lückenlos telefonisch erreichbar zu sein – denn schließlich könne ein Engagement angeboten werden.

Sein Faible für die Schauspielerei hat Reiner Haas bereits im zarten Alter von etwa neun Jahren entdeckt. Damals gab‘s in der Schule eine Theatergruppe, beim Schüler Haas hoch beliebt. Das wäre seine Welt, ging es dem Kind durch den Kopf. Doch als er dann im Alter von 16 Jahren von der Schule flog, war‘s mit solchen Flausen erst einmal vorbei. Der „anständige Beruf“ kam mit dem Angebot eines Wolkersdorfer Arztes daher, der den Jugendlichen schließlich als Helfer-Azubi einstellte und ihm nach Abschluss der Lehrer auch gleich einen „Ausflug“ in die weite Welt verordnete, einschließlich Erlernen der englischen Sprache.

Und als „anständigen Beruf“ sieht Haas heute die Schauspielerei. Er ist glücklich, dass er im neuen Jahr ein festes Engagement an Gerd Fischers „Mühlentheater“ hat. Und vielleicht warten auch weitere Fernsehrollen. Davon hat Reiner Haas bereits etliche absolviert, so zum Beispiel auf Sat 1, Vox, RTL, auf Pro7 und beim Bayerischen Fersehen.

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