Rohr: Dringender Bedarf für neue Gewerbeflächen

2.12.2014, 11:03 Uhr
Rohr: Dringender Bedarf für neue Gewerbeflächen

© Foto: Wieser

Dringender Handlungsbedarf besteht für eine Erweiterung des Rohrer Gewerbegebietes, weil im bestehenden Areal mittlerweile alle Flächen belegt sind und es weitere Nachfragen gibt.

Die Einwohnerzahl der Gemeinde Rohr lag im November bei 3555. Die Anzahl der Geburten bewegt sich weiter auf „verhaltenem Niveau“. Bislang sind es in 2014 erst 20 (Vorjahr: 23) Neugeborene. „Bei der Grundschule in Regelsbach konnten im September von den 29 Erstklässlern zwei Klassen gebildet werden“, freute sich Fröhlich. Insgesamt besuchen derzeit 107 Kinder in sechs Klassen die Grundschule. Die erste und die vierte Jahrgangsstufe sind zweizügig.

Die Mittagsbetreuung wird von 36 Kindern genutzt. Die Kindertagesstätte in Rohr besuchen 38 Krippen- und 106 Kindergartenkinder. Die Einrichtung unter der Trägerschaft der Kirchengemeinde ist damit eine der größten Kindertagesstätten im Landkreis.

Rücklagen für Investitionen

Bei der Steuerkraft liegt Rohr weiterhin auf dem hervorragenden fünften Platz im Landkreis. Durch den gemeindlichen Anteil an der Einkommenssteuer sollen 1,36 Millionen und mit der Gewerbesteuer 784 000 Euro dieses Jahr in die Gemeindekasse kommen. Umso besser die Steuer- und Umlagekraft, desto niedriger fallen die staatlichen Schlüsselzuweisungen aus: 2014 gibt es für die Gemeinde Rohr 308 000 Euro dieser staatlich gelenkten „Steuerumverteilung“.

Der neue Bürgermeister lobte die Arbeitsweise von Altbürgermeister Herbert Bär und dessen Gemeinderat: „Durch eine sparsame und nachhaltige Haushaltsbewirtschaftung in den letzten zwei Jahrzehnten konnte die Gemeinde trotz hoher Investitionen den Rücklagenstand auf derzeit 2,6 Millionen steigern und gleichzeitig die Verschuldung auf 580 000 Euro zurückfahren, Straßenausbau kostete viel Zeit.“

Projekt „Weilerer Berg“

„Sehr viel Zeit habe ich für das Tiefbauprojekt Weilerer Berg verwendet“, betonte Fröhlich. Mit dem Straßenausbau, bei dem eine bisher fehlende Gehweglücke geschlossen werden konnte, wurden auch neue Abwasser- und Wasserleitungen sowie Telefonkabel und Breitbandleerrohre verlegt. Von den 1,2 Millionen Euro Investitionskosten sind von den Anliegern im Rahmen der Eigenbeteiligung nach der Straßenausbaubeitragssatzung rund 300 000 Euro zu bezahlen, so Fröhlich. Dieser Tage wird die Maßnahme mit dem Aufbringen der Asphaltdeckschicht abgeschlossen.

Die Erschließung des Wohnbaugebietes „Rohr-Nord Bauabschnitt 3“ wurde bereits im Frühsommer abgeschlossen. Rund die Hälfte der 49 Bauparzellen sind verkauft, erklärte der Bürgermeister. Unmut wurde aus den Reihen der Zuhörer geäußert, weil der Eigentümer, dem etwa ein Drittel der Bauplätze in diesem Wohnbauareal gehören, die in den 1990-Jahren abgeschlossene Vereinbarung für das „Rohrer Einheimischenmodell“ nicht mehr verlängert hat.

Nach der „Einheimischenvereinbarung“ waren im „Bauabschnitt 1“ 75 Prozent der Plätze für einheimische Bauwerber reserviert. Diese Regelung wurde beim „Bauabschnitt 2“ auf 50 Prozent gelockert und wird analog auch für den jetzt in der Bebauung befindlichen „Bauabschnitt 3“ angewandt.

Beim Verfahren zur „Dorferneuerung und Flurneuordnung Regelsbach/Hendorf/Nemsdorf“ wurde mittlerweile ein Wegeplan für die Flur ausgearbeitet. Der Grünordnungsplan wird derzeit erstellt. In den drei Dörfern sind in den nächsten Wochen die konkreten Projekte zu besprechen. Der Bürgermeister deutete an, dass er zur Entschärfung des Kreuzungsbereiches Staatsstraße/Kreisstraße in der Regelsbacher Ortsmitte den Bau eines Kreisverkehrs angeregt hat.

Kein Netzbetreiber interessiert

Die Gemeinde Rohr ist auch in das Verfahren nach der neuen Breitbandförderrichtlinie des Freistaates Bayern eingestiegen. „Leider hat sich kein Netzbetreiber gemeldet, der das Glasfasernetz eigenwirtschaftlich ausbauen will“, gab Fröhlich bekannt.

Derzeit leben 21 Asylbewerber in der Gemeinde Rohr. Fröhlich dankte dem Helferkreis für die Betreuung. Lobend erwähnte Fröhlich Bayerns größtes Waldumbauprojekt: Über 200 000 Rotbuchen und weitere Laubbäume wurden gepflanzt. Das neue Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug HLF 20 für die Rohrer Wehr wird in Kürze ausgeliefert. Im Frühjahr bekommt der Bauhof ein neues Multifunktionsfahrzeug. Es wurden auch zwei Geschwindigkeitsmessgeräte bestellt. Der Gemeinderat hat ferner beschlossen, im Gemeindegebiet vier Hundetoiletten zur Probe aufzustellen. Für Standortvorschläge ist der Bürgermeister dankbar.

Kreisverkehr und Radweg

Ganz oben auf der Agenda stehen der Kreisverkehr Gustenfelden mit Ausbau der Gemeindeverbindungsstraße Gustenfelden-Oberreichenbach sowie der Geh- und Radwegebau entlang der Kreisstraße von Rohr nach Göddeldorf. Für die beiden planerisch schwierigen Gebiete „Im Föhrle“ und „Am Wintergraben“ soll entschieden werden, ob die vorliegenden Bebauungspläne umsetzbar sind.

Keine Kommentare