Rohr: Unterricht im „grünen Klassenzimmer“

30.7.2014, 09:54 Uhr
Rohr: Unterricht im „grünen Klassenzimmer“

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Nach einer kurzen Begrüßung der 30 Schülerinnen und Schüler begann die Waldführung nicht bei den Bäumen im Wald, sondern bei einem Endprodukt des Waldes, dem Holz. Am Holzlagerplatz des Sägewerks bei der Christenmühle erklärte Straußberger den Kindern am Beispiel einer etwa 150 Zentimeter dicken Eiche, mit welchen Methoden die moderne Forstwirtschaft das Holz erntet. Des Weiteren wurde den Schülern die stoffliche und energetische Nutzung des Holzes erläutert.

Auf dem weiteren Weg wurden die wichtigsten vorkommenden Baumarten anhand von Blättern, Nadeln und Samen bestimmt. Dabei wurde neben den häufigsten Baumarten, Kiefer und Fichte, eine ganze Reihe von Laubbäumen gefunden: Eiche, Rotbuche, Spitzahorn, Hainbuche, Birke, Vogelbeere und Bergahorn.

Anschließend wurde den Schülern die Notwendigkeit und die Realisierung des Waldumbauprojekts „Zukunftswald Rohr“ verdeutlicht. Dabei machen 35 Waldbauern. Sie haben in ihren Wäldern in den Jahren 2011 und 2012 auf rund. 60 Hektar über 200 000 Rotbuchen gepflanzt.

Dieses größte Waldumbauprojekt in Bayerns Privatwald wurde auf den Weg gebracht, um die Kiefern- und Fichtenwälder in Zeiten des Klimawandels „fit“ zu machen für die Zukunft.

Vogelgezwitscher

Bei einer kleinen Gruppe älterer Buchen waren Artenvielfalt und Totholz die Themen. Dazu lauschten die Kinder den Vogelstimmen. Danach wurde ihnen erklärt, welchen großen Wert dicke, alte Bäume, Baumhöhlen und auch Totholz für viele Tierarten haben, die dort leben.

Beim Thema „Jagd“ durften die Kinder spielerisch erfahren, wieso manche Bäume stärker verbissen werden als andere. So wie die Schüler Gummibärchen lieber essen als trockene Kekse, so fressen die Rehe eben lieber das Laub und die Zweige von Eichen und Tannen und dafür weniger das von Fichten und Kiefern.

Danach durften die Kinder ihre Baumartenkenntnis anhand einer Vegetationsaufnahme testen. Hierzu bildeten die Teilnehmer Gruppen und notierten alle kleinen Bäumchen in einer abgesteckten Teilfläche.

Beim Vorübergehen an einer Borkenkäferfläche verdeutlichte Ralf Straußberger noch einmal die Dringlichkeit eines Waldumbaus. „Die Fichten mögen es eher kühl und feucht. Aufgrund des Klimawandels wird es den Fichten bei uns zu warm und zu trocken“, so Straußberger. Er erklärte, dass Borkenkäfer kränkliche Fichten riechen können und diese deshalb gezielt befallen.

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