SC 04 gegen den Club: "Dafür wurde unser Stadion gebaut"

1.6.2017, 05:58 Uhr
Normalerweise gehen die Club-Profis – hier der umworbene Kevin Möhwald – im Nürnberger Stadion ihrem Broterwerb nach. In der Saisonvorbereitung geben sie am 23. Juni aber auch in Schwabach ihre Visitenkarte ab. Foto: Zink

Normalerweise gehen die Club-Profis – hier der umworbene Kevin Möhwald – im Nürnberger Stadion ihrem Broterwerb nach. In der Saisonvorbereitung geben sie am 23. Juni aber auch in Schwabach ihre Visitenkarte ab. Foto: Zink

Für Interessenten: Tickets gibt es nur an drei Stellen in der Stadt: beim Schwabacher Tagblatt, Spitalberg 3; im Immohaus Schwabach, Zöllnertorstraße 11; und im Sportheim/Geschäftsstelle des SC 04 Schwabach, Nördlinger Straße 48.

Erstmals seit vielen Jahren

Begehrt dürften im Vorfeld vor allem die Sitzplätze auf der Haupttribüne sein. Hier kosten die Tickets 15 Euro. Stehplätze im weiten Rund gibt es für 10 Euro (Männer), 8 Euro (Frauen, Rentner, Studenten) und 5 Euro (Schüler und Jugendliche ab 8 Jahren). Kinder bis 8 Jahre sind frei.

Als die Profis des 1. FC Nürnberg zuletzt von einer Schwabacher Mannschaft herausgefordert wurden, wurde noch an der Wiesenstraße gekickt. Im Stadion an der Nördlinger Straße waren bislang nur die Club-Amateure (zu Schwabacher Bayernliga-Zeiten) und die U 19 des 1. FC Nürnberg zu Gast.

In der Region zeigen

Der neunmalige Deutsche Meister und vierfache Deutsche Pokalsieger hat sich dagegen über Jahre hinweg rar gemacht in der Region. "Das war ein Fehler", sagt Stefan Müller. Müller ist waschechter Schwabacher, aber auch Aufsichtsrat beim 1. FC Nürnberg. "Wir setzen auf eine junge, regionale Mannschaft, die sich auch regional zeigen muss", so Müller. "Der Club braucht die Region. Da gehört es sich, dass man hier auch vorspielt. Nur so können wir auf Dauer Begeisterung schaffen."

Der Strategiewechsel war schon vergangenes Jahr deutlich sichtbar, als der kleine TSV Kornburg Gastgeber war für den 1. FC Nürnberg. Rund 3000 Besucher sahen ein überraschend enges Spiel, das die Profis nur mit einigem Glück und einem umstrittenen Elfmeter kurz vor Schluss 3:2 gewannen.

Erstmals seit vielen Jahren

Mit einer ähnlichen Kulisse – mindestens – rechnet man beim SC 04 Schwabach. Das Testspiel gegen den Club ist für die Fans schließlich die erste Gelegenheit, den Zweitligisten nach der Sommerpause wieder im Wettkampfmodus zu erleben. Es ist der erste Test nach dem Trainingsauftakt der Nürnberger am 19. Juni.

Stefan Müller will deshalb die sportliche Bedeutung nicht allzu hoch hängen. "Es kann sein, dass Nürnberg 12:0 gewinnt, es kann aber auch sein, dass der Club 2:1 verliert."

Haben für unseren Fotografen schon einmal die Wimpel ausgetauscht: SC 04-Abteilungsleiter Norbert Hammer (li.) und Club-Aufsichtsrat Stefan Müller. Foto: Gerner

Haben für unseren Fotografen schon einmal die Wimpel ausgetauscht: SC 04-Abteilungsleiter Norbert Hammer (li.) und Club-Aufsichtsrat Stefan Müller. Foto: Gerner

Dass der Landesligist SC 04 in diesem Jahr das große Los gezogen hat, hängt in erster Linie mit dem Stadtjubiläum "900 Jahre Schwabach" zusammen. Fußball-Abteilungsleiter Norbert Hammer hat über Monate die Telefondrähte nach Nürnberg glühen lassen. Jetzt ist die Tinte unter dem Vertrag trocken, und Hammer freut sich auf einen "großen Event. Dafür ist unser Stadion schließlich gebaut worden."

Ein bisschen Programm

Event heißt: Es gibt noch ein bisschen Programm über zweimal 45 Minuten Fußball hinaus. Nach dem Spiel kommen auf jeden Fall Autogrammjäger zu ihrem Recht. Und schon ab 18 Uhr sorgen im Stadion die in der Region bekannten "Daltons" für Stimmung.

Deren musikalischer Kopf ist, genau, Stefan Müller. Was im Umkehrschluss heißt: Beim SC 04 Schwabach spielen nicht nur die Profifußballer des Clubs. Beim SC 04 Schwabach spielt auch der Aufsichtsrat des Traditionsvereins.

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