Schwabach: Ab März Tempo 30 in Nördlicher Ringstraße

19.1.2018, 05:58 Uhr
Bisher weist ein Schild auf die Kindertagesstätte „Takatuka“ (Gebäude rechts in der Mitte) hin. Künftig gilt von der Abzweigung Limbacher Straße bis zum Nürnberger Torplatz Tempo 30.

© Günther Wilhelm Bisher weist ein Schild auf die Kindertagesstätte „Takatuka“ (Gebäude rechts in der Mitte) hin. Künftig gilt von der Abzweigung Limbacher Straße bis zum Nürnberger Torplatz Tempo 30.

Voraussichtlich im März werden die Schilder aufgestellt. Die Entscheidung dazu fiel am Mittwochnachmittag im Verkehrs- und Umweltausschuss. Einstimmig wurde eine Anordnung des Straßenverkehrsamts gebilligt:

In der Nördlichen Ringstraße — gleichzeitig die Bundesstraße 2 — gilt künftig zwischen der Abzweigung zur Limbacher Straße und der Kreuzung am Nürnberger Torplatz Tempo 30: von Montag bis Freitag, jeweils zwischen sieben und 17 Uhr.

Damit entsprechen Verwaltung und Stadträte einem Antrag der Leitung und des Elternbeirats des Takatuka. Die Kita befindet sich direkt in der Nördlichen Ringstraße 10a, also in Nachbarschaft zur Firma Staedtler.

Vorbild Schulzentrum

Seit vergangenem Jahr gilt bereits im Bereich des Schulzentrums Nord (Christian-Maar- und Johannes-Kern-Schule) Tempo 30 in der Nürnberger Straße, der Verlängerung der Nördlichen Ringstraße in Richtung Nürnberg.

"Das war für uns eine Art Vorbild. Wir wünschen uns auch für unsere 49 Kinder im Takatuka mehr Sicherheit", erklärt Takatuka-Leiterin Julia Mischak im Gespräch mit dem Tagblatt den Auslöser des Antrags.

Nun also kommt ein weiterer Abschnitt hinzu. Somit gilt künftig von der Abzweigung Limbacher Straße bis zum Getränkeabholmarkt in der Nürnberger Straße Tempo 30. Dabei handelt sich um eine der am stärksten befahrenen Straßen Schwabachs. Jeden Tag sind hier 5000 bis 6000 Fahrzeuge unterwegs. Zudem gibt es an der Abzweigung zur Limbacher Straße bereits eine Fußgängerampel. Die könnten die Eltern, die gegenüber dem Takatuka am Parkplatz "Alte Feuerwehr" parken, nutzen und ihre Kinder sicher über die Straße bringen.

"Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht. Das war eine Abwägung", erklärte Michael Schoplocher, der Leiter des Straßenverkehrsamtes. Deshalb hatte er die Polizei, das für Bundesstraßen zuständige Staatliche Bauamt Nürnberg und die für den Busverkehr in Schwabach zuständige Stadtbus GmbH zu einem Ortstermin geladen.

Auch Polizei und Bauamt dafür

Ergebnis: Alle waren für Tempo 30. Sogar das Staatliche Bauamt. "Das war früher beim Tempo 30 auf Bundesstraßen ja eher zurückhaltend", sagte Schoplocher. Schließlich soll auf Bundesstraßen der Verkehr fließen.

Doch 2016 wurde die Straßenverkehrsordnung geändert. Seitdem kann Tempo 30 vor Schulen, Kindergärten und Altenheimen leichter angeordnet werden. Und zwar gerade dann, wenn die Verkehrsbelastung so hoch ist wie in der Nördlichen Ringstraße. "Aufgrund der Nähe zum Schulzentrum ist es auch aus Sicht der Behörden sinnvoll, die Tempobeschränkung durchgehend für die gesamte Strecke anzuorden", so Schoplocher.

Eine zweiwöchige verdeckte Tempomessung ergab zudem, dass sich so viel gar nicht ändern wird: Als Durchschnittsgeschwindigkeit wurden schon jetzt 36 km/h ermittelt. Nur 3,95 Prozent der Fahrzeuge waren schneller als 50.

Auch Torplatz etwas entschärft

Die Stadträte Martin Sauer (SPD) und Eckhard Göll (Grüne) sehen neben der Sicherheit für die Kinder vor dem Takatuka einen weiteren Vorteil: Auch die Situation am Nürnberger Torplatz, von dem sechs Straßen abzweigen, werde zumindest etwas entschärft. Eine bauliche Veränderung wie etwa ein Kreisverkehr sei dort ja nicht absehbar.

Es hatte außerdem vor einigen Monaten Diskussionen gegeben, weil das Tempo-30-Schild vor dem Schulzentrum Nord hinter einer Biegung der Straße nicht besonders gut zu erkennen ist (wir berichteten) – dieses Schild wird überflüssig, weil dort dann ohnehin schon Tempo 30 gilt.

Für Bürgermeister Dr. Thomas Donhauser, dem Vorsitzenden des Ausschusses, liegt die Entscheidung im Trend vieler Städte und Gemeinden: "Tempo 30 wird das neue Tempo 50."

 

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