Schwabach: Basketballerinnen schreiben Geschichte

18.4.2018, 12:30 Uhr
Schwabach: Basketballerinnen schreiben Geschichte

© Foto: Roland Jainta

Sonntagnachmittag, 16 Uhr, die Halle über dem Schwabacher Hallenbad ist gefüllt wie wohl noch nie in ihrer Geschichte. An die 200 Zuschauer mögen es gewesen sein – und die gastgebenden Kia Metropol Automobile Baskets Schwabach, Tabellenzweiter, empfangen den bereits feststehenden Regionalligameister, die TG Wildcats Würzburg II. Acht der zwölf Würzburger Akteure gehören zum Bundesligakader der Würzburger "Ersten". Und die 48er Basketballer klopfen an die Tür zur Zweiten Bundesliga.

Es geht gleich "gut" los: Würzburg mit einem Dreier von Julia Schiffer, die erst ihr fünftes Spiel in der Regionalliga – sonst in der 2. DBBL zu Hause – absolviert. Die Unterfranken haben nichts zu verschenken. Die Schwabacher Antwort: ein Drei-Punkte-Spiel von Kerstin Wägner. Die "Wildcats" in der Folge mit der Nase vorne. Ein Dreier von Kerstin Wägner (5.) leitet dann aber eine Schwabacher Drangperiode ein, die schließlich im 18:11-Viertelergebnis mündet.

Schwabach: Basketballerinnen schreiben Geschichte

© Foto: TV 48 Schwabach

Entschieden ist da natürlich noch nichts, zumal die Einheimischen sich den Luxus einer vierminütigen "Schaffenspause" leisten. Plötzlich ist Würzburg vorne (14., 18:20), bei den Anhängern der Kia Baskets macht sich leichte Nervosität breit. Aber Diana Fett – mit ihrem wohl besten Spiel seit sie für Schwabach antritt – sorgt für den Ausgleich (15.) und Julia Gentsch anschließend für die erneute Führung (16., 22:20). Ein weiter Dreier von Kerstin Wägner sowie ein Treffer von Diana Fett verkürzen das Viertelergebnis auf 9:11, Schwabach führt zur Spielmitte mit 27:22. Aufatmen. Heftige Diskussionen der Zuschauer vor der Halle bei einer Zigarettenpause.

Im dritten Durchgang ein offener Schlagabtausch, Schwabach zwar immer vorn, aber die Unterfranken lassen sich nicht so richtig abschütteln. Die Spielperiode geht mit 16:15 an die Kia Baskets, die somit zu Beginn des Schlussviertels mit 43:37 führen – im Basketball kein Ruhekissen.

Wildcats fahren Krallen aus

Binnen zweier Spielminuten stellt der Gast durch Rebekka Jäger aus dem Zweitligakader der Gäste in ihrem erst zweiten Spiel in der Regionalliga den Ausgleich her. Und drei weitere Akteure mit einer ähnlichen Saisongeschichte drehen den Spieß regelrecht um (37., 46:51). Den Kia Baskets drohten die Felle davonzuschwimmen.

Die Entscheidungen von Coach David Muck von der Schwabacher Bank scheinen aber genau die richtigen zu sein: Katha Kreklau, Sara Hansel und nochmals Katha Kreklau – letztere bereits in der 40. Spielminute – sorgen für den Ausgleich (40., 51:51). Gäste-Coach Dean Jenko – in Schwabach kein Unbekannter – gibt die Devise "stop the clock" aus, die Kia Baskets werden per Fouls an die Freiwurflinie gezwungen und treffen von sechs Freiwürfen in der letzten Spielminute noch vier. Das war’s. Das Viertel geht zwar mit 12:14 aus Schwabacher Sicht verloren, das Spiel wird aber mit 55:51 gewonnen. Der Beginn des Abenteuers "Zweite Liga".

Schwabach: Basketballerinnen schreiben Geschichte

© Foto: Jainta

Wenn am Ende des Spiels Fortuna wohl auf Seiten der Kia Baskets gestanden haben mag, unverdient waren der Sieg und der Aufstieg gleichwohl nicht. Und über die Saison hinweg betrachtet schon gar nicht. Mit der noch immer verletzten Anna Furman (4.), Theresa Heinz (5.), Katha Kreklau (11.) und Kerstin Wägner (12.) stehen vier von den Kia Baskets unter den erfolgreichsten zwölf Scorern – sensationell, berücksichtigt man den Beinahe-Abstieg in der vergangenen Saison.

Kia Baskets Schwabach: Heinz (13, 10/3), Wägner (12/2, 3/2), Fett (10, 4/4), Kreklau (10/1, 2/1), Gentsch (5, 2/1), Hansel (4, 6/4), Clauß (1, 2/1), Schlüter, Strobel.

Regionalliga Abschlusstabelle

Schwabach – Würzburg 55:51, Marktheidenfeld – BG Elsendorf/Großwallstadt 76:50, München Basket – MTV München 61:69, Litzendorf – Kemmern 81:84, Nördlingen – Chemnitz 54:45.

1. TG Wildcats Würzburg II  34 1215:1007

2. M. A. Baskets Schwabach  32 1431:1207

3. TV Marktheidenfeld  30 1340:1104

4. TS Jahn München II  24 1291:1160

5. SC Kemmern  20 1174:1122

6. BG Litzendorf  20 1265:1276

7. ChemCats Chemnitz  16 1199:1198

8. TSV 1861 Nördlingen  16 1201:1183

9. Elsenfeld/Großwallstadt  12 1096:1325

10. München Basket  9 1008:1196

11. MTV 1879 München  6 1082:1524

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