Schwabach: Bestsellerautorin Weigand im Landtag

16.10.2018, 17:06 Uhr
Schwabach: Bestsellerautorin Weigand im Landtag

© Foto: Robert Schmitt

Schwabach wird auch im neuen Landtag mit zwei Abgeordneten vertreten sein. Neben Karl Freller (CSU), der erneut das Direktmandat sicher verteidigen konnte, wird Dr. Sabine Weigand von den Grünen über die Liste ins Maximilianeum einziehen.

Auch der Landkreis Roth wird künftig wieder einen zweiten Landtagsabgeordneten haben. Neben Volker Bauer (CSU) aus Kammerstein, dem Gewinner des Direktmandats, wurde der Allersberger Ferdinand Mang von der AfD gewählt. Er rückte aufgrund seines guten persönlichen Ergebnisses vom vierten auf den dritten Listenplatz seiner AfD. Und drei Abgeordneten können die mittelfränkischen AfD-ler nach München entsenden.

Premiere

Zunächst aber erst einmal nach Nürnberg Süd/Schwabach: Sabine Weigand ist die erste Landtagsabgordnete der Schwabacher Grünen. Sie war von Platz fünf gestartet und wurde auf Rang vier hochgewählt. Insgesamt stellen die mittelfränkischen Grünen sechs Abgeordnete im neuen Landtag. In Schwabach hat Weigand 24,1 Prozent der Erststimmen erhalten. "Das war der ganz wichtige Grundstein", freut sie sich über die große Unterstützung in ihrer Heimatstadt. Doch auch in ganz Mittelfranken hat sie viele Zweitstimmen bekommen. "Das liegt wohl auch an meinem Bekanntsheitsgrad als Autorin", glaubt sie.

Die Fans ihrer historischen Romane müssen aber nichts fürchten: "Das neue Buch ist schon zu zwei Drittel fertig, das schreibe ich zu Ende." Und künftig? "Klar habe ich jetzt weniger Zeit, aber ich schreibe ja gerne nachts. Ganz ohne Schreiben kann ich nicht sein."

Besonders viele Zweitstimmen, nämlich 3019, holte sie im Stimmkreis Roth. "Das Rother Ergebnis war nicht das Flugtaxi, es war die Bavaria One ins Maximilianeum für Sabine", sagt Schwabachs Kreisvorsitzender Bernhard Spachmüller euphorisch.

Arbeit in Opposition

Weigand wird, wie gesagt, eine von sechs Grünen Abgeordneten aus Mittelfranken sein. Die erste Sitzung der neuen Landtagsfraktion findet bereits nächste Woche statt. "Da werde ich sehen, welche Aufgaben ich übernehme", sagt Weigand. Klar ist für sie aber: "Ich stelle mich auf Opposition ein." Die Grünen seien zwar bereit, Verantwortung zu übernehmen, doch zeichne sich eine Koaltion aus CSU und Freien Wählern ab.

"Dennoch freue ich mich auf die Zusammenarbeit mit Karl Freller für Schwabach", betont sie. Auf einer Podiumsdiskussion hatte sie ihn zuletzt beim Streit über die Ankerzentren heftig attackiert (wir berichteten). "Danach bin ich aber zu ihm und habe ihm eine Sonnenblume zur Versöhnung überreicht. Wir kennen uns ja schon lange aus dem Stadtrat. Wir verstehen uns schon."

Claudia Arabackyj von der SPD wollte die Nachfolge der Schwabacherin Helga Schmitt-Bussinger antreten, die nach 20 Jahren als Abgeordnete nicht mehr kandidiert hatte. Allerding hatte die Nürnberger Stadträtin letztendlich keine Chance. Sie startete auf Platz acht der SPD-Liste und konnte sich auch nicht verbessern. Viel zu wenig, denn die Mittelfranken-SPD hat nur noch vier Landtagsabgeordnete.

Mit je drei mittelfränkischen Abgeordnete vertreten sind die Freien Wähler und die AfD. Marco Meier (FW) wurde von Platz elf auf Rang neun, Peter Konrad (AfD) von Platz elf auf Rang neun vorgewählt. Vor einem Mandat sind sie ebenso weit entfernt wie der Schwabacher Bernd List von der FDP. Er kam von Platz 23 zwar auf Rang neun. Doch die Freien Demokraten können nur einen mittelfränkischen Abgeordneten nach München entsenden. Meier, Konrad und List hatten sich ohnehin keine echten Chancen ausgerechnet, sondern ihre Kandidatur als reines Engagement für ihre Partei gesehen.

Die CSU ist, wie berichtet, mit zwölf Mittelfranken in München vertreten. Diese Mandate gingen ausschließlich an die über die Erststimmen direkt gewählten Abgeordneten, darunter auch Karl Freller.

Landkreis Roth

Schwabach: Bestsellerautorin Weigand im Landtag

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Erstmals seit den Zeiten von Dr. Manfred Weiß (CSU) und Peter Hufe (SPD) stellt der Landkreis wieder zwei Landtagsabgeordnete. Das Direktmandat blieb wie immer bei der CSU (Volker Bauer), ansonsten konnte die AfD feiern. Ferdinand Mang (AfD) aus Allersberg ist nämlich, wie oben beschrieben, von Platz vier einen entscheidenen Platz auf Rang drei vorgerückt und damit gewählt.

Ebenfalls Hoffnungen auf einen Sitz im Landtag hatte sich SPD-Kandidat Marcel Schneider gemacht. Der Rednitzhembacher konnte auf der SPD-Liste zwar zwei Plätze gutmachen. Doch Rang neun reicht bei weitem nicht. Schließlich haben mittelfränkischen Sozialdemokraten nur noch vier Abgeordnete. Enger war es schon beim Röttenbacher Bürgermeister Thomas Schneider (Freie Wähler). Er ist als Vierter der FW-Liste vergleichsweise knapp gescheitert. Am Ende fehlten ihm rund 1500 Stimmen.

Von Anfang an keine großen Hoffnungen auf ein Mandat hatten Andreas Hofmann von den Grünen und Stefan Stromberger von der FDP gemacht. Hofmann blieb auf seinem Listenplatz zwölf, Stromberger fiel von Rang neun auf der FDP-Liste auf Platz zehn zurück

Nur 3,1 statt 5,5 Prozent

Bei unserem Bericht über die Schwabacher Zweitstimmenergebnisse in der Dienstagsausgabe des Tagblatts ist uns ein bedauerlicher Fehler unterlaufen. Die CSU hat in Schwabach nicht 5,5, sondern nur 3,1 Prozent eingebüßt und lag damit — wie berichtet — erheblich besser als im gesamten Freistaat.

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