Schwabach: Lesbische Erzieherin wechselt in andere Kita

19.6.2018, 06:00 Uhr
Lisa Nicklas (li.) und Julia Felßner aus Schwabach wollen heiraten. Nicklas hat sich deshalb einen weltlichen Arbeitgeber gesucht.

© Foto: Gerner Lisa Nicklas (li.) und Julia Felßner aus Schwabach wollen heiraten. Nicklas hat sich deshalb einen weltlichen Arbeitgeber gesucht.

Sie wird sich demnächst in einer Kindertagesstätte in Schwabach um ihre neuen Schützlinge kümmern – und künftig einen weltlichen statt eines kirchlichen Arbeitgebers haben. Von ihren Kindern (und deren Eltern) aus dem katholischen Kindergarten in Kleinschwarzenlohe, in dem sie einen befristeten Vertrag hatte, wird sie sich im privaten Rahmen verabschieden.

In der "Grundordnung des kirchlichen Dienstes im Rahmen kirchlicher Arbeitsverhältnisse" aus dem Jahr 2015 wird eine eingetragene Lebenspartnerschaft (die "Ehe für alle" hat es damals noch nicht gegeben) noch immer als schwerwiegender Loyalitätsverstoß gebranntmarkt. Das muss nicht zwangsläufig zu einem Rausschmiss führen, ist aber für die katholische Kirche immer noch ein heißes Eisen.

Im Falle Lisa Nicklas so heiß, dass am Ende nicht mehr alleine der zuständige Pfarrer Franjo Skok aus Kornburg über eine Verlängerung des Arbeitsvertrages entscheiden konnte. Vielmehr redete auch das Kindergartenreferat der Diözese in Eichstätt mit.

Der Fall hatte hohe Wellen geschlagen. Pfarrer Skok war in "sozialen" Medien nicht nur kritisiert, sondern beschimpft und beleidigt worden. Und Lisa Nicklas war von Anfragen von Radio- und Fernsehsendern überhäuft worden, die über ihren Fall berichten wollten.

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