Schwabach: Ribe investiert fünf Millionen

29.9.2018, 06:00 Uhr
Schwabach: Ribe investiert fünf Millionen

© Foto: Ribe

"Die beiden modernen Ofenanlagen erhöhen die Kapazitäten bei RIBE um über 30 Prozent", erklärten die Geschäftsführenden Gesellschafter Frank Bergner und Thomas Dann. Ferner verbessert RIBE auch seine Umweltbilanz. "Die neuen Anlagen verbrauchen deutlich weniger Gas, und der Ölverbrauch kann um 95 Prozent jährlich gesenkt werden", so Frank Bergner. Außerdem werde die gesamte Abwärme der Anlage genützt, um Wasser für vorgelagerte Waschprozesse zu erhitzen.

Neue Werkstruktur

Die Anschaffung der Öfen und ihr Einbau in Werk zwei sind ein großer Schritt im Rahmen der Werksstrukturplanung bei RIBE. Mittelfristig soll die gesamte Schraubenfertigung im Werk II konzentriert werden. Dafür war zuvor die Elektroarmaturenfertigung zu Beginn dieses Jahres nach Roth verlegt worden. Laut Dann und Bergner ist die Verlagerung einer Wärmebehandlung äußerst aufwändig und muss bis ins letzte Detail geplant werden.

Aufgrund der hohen Komplexität und Kosten sei das Vorhaben mehrmals verschoben worden. Die ersten Planungen, alle Fertigungsschritte für Schrauben an einem Ort zu konzentrieren, reichten bis in die 1990er Jahre zurück. Sie sind Teil einer äußerst langfristig angelegten Strategie zur Verlagerung der gesamten Produktion aus der Bahnhofsstraße. Sie könnte innerhalb der nächsten zehn Jahre abgeschlossen sein. RIBE produziert mittlerweile weltweit in neun Werken an sieben Standorten.

Entscheidend für Härtegrad

Die Wärmebehandlung ist ein entscheidender Prozessschritt bei der Herstellung von Verbindungselementen. Dadurch erhalten Schrauben den für die industrielle Verwendung in Endprodukten so wichtigen Härtegrad. "Für uns ist das eine Kerntechnologie", sagte Frank Bergner, "die unsere Kunden auch kontrollieren und dokumentiert sehen wollen." Insbesondere der neue Materialfluss gewährleistet eine entscheidende Verbesserung des Ablaufs. Über zwei Stockwerke stellt er eine eindeutige Trennung zwischen weichen und gehärteten Teilen sicher.

Weitere Pläne

"Unsere Planungen am Standort Schwabach sind damit aber noch lange nicht am Ende", kündigte Thomas Dann an. Schließlich sei es ein langer Weg, die in über 100 Jahren gewachsene Fabrikstruktur in einen moderne Produktionsprozess zu überführen. So entstehe gegenwärtig eine Werksumfahrung für den Schwerlastverkehr, und der Abriss zweier älterer Gebäude mache den Weg frei für eine neue Produktionshalle.

Planungen für ein Logistikzentrum und die Erweiterung der Fertigungslinie für Alu-Schrauben seien ebenfalls bereits am Entstehen. "Im Umfeld stets steigender Kundenanforderungen müssen wir uns strategisch weiterentwickeln, dabei werden die Standorte Roth und Schwabach stets eine zentrale Rolle einnehmen", betonte Dann. Augenblicklich sind alle Fertigungsbereiche bei RIBE sehr gut ausgelastet. "Die Umsatzentwicklung für 2018 liegt über den aktuellen Planungen und über der des Vorjahres", hob Dann hervor.

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