Schwabacher hat 350 Monopoly-Versionen gesammelt

5.1.2017, 05:56 Uhr
Heiko Därr vor einem Regal voller Monopoly-Versionen.

© Jürgen Karg Heiko Därr vor einem Regal voller Monopoly-Versionen.

Ab morgen, Freitag, 6. Januar, zeigt Därr die 200 außergewöhnlichsten Versionen des Musterspiels aller Kapitalisten im Pfarrgemeindehaus der Gethsemane-Kirche in Limbach, Danziger Straße 4. Die Ausstellung dauert bis zum Sonntag, 8. Januar, und ist jeden Tag von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei, es gilt das Motto: Anfassen erlaubt.

Denn man kann nicht nur bewundern, sondern darf auch spielen. „Ziehen Sie über Los und kaufen Sie die Schlossallee“, fordert Därr seine Gäste auf. Eine James-Bond-Version hat er ebenso im Angebot wie ein Star-Wars-Monopoly, eines mit US-amerikanischen Städten oder Hollywood-Streifen. Därr besitzt sogar einige Monopolys, die man nicht kaufen kann. Meist haben sie Firmen als Geschenk oder zu Werbezwecken aufgelegt.

Immer auf der Suche

Der 48-Jährige hat seine Liebe zum Monopoly ganz zufällig entdeckt. Als ihm ein Katalog mit besonders aufgemachten Spielen in die Hände fiel, war seine Leidenschaft geweckt. Seither ist er stets auf der Suche nach neuen Monopoly-Versionen.

Dabei helfen ihm seine Freunde und Nachbarn. „Immer wenn jemand in den Urlaub fuhr, habe ich ihn gebeten, nach Monopolys Ausschau zu halten", erklärt Därr seine Weltsammlung. So sind Spiele aus Russland, Mexiko, Neuseeland, Spanien und Kenia zu ihm gelangt. Mittlerweile muss er gar nichts mehr sagen. Sein Umfeld weiß um seine Sehnsucht. „Ein Freund hat mich mal aus Liverpool angerufen, ob er das Beatles-Monopoly kaufen soll“, erinnert sich Därr. In den USA, weiß er, hat sogar die Post ein eigenes Monopoly. Selbst manche Sex-Shops lassen sich eines auf die eigenen Bedürfnisse zuschneidern.

Eingestiegen ist Heiko Därr ziemlich opulent. „Eines meiner ersten Monopolys hat mich zwei Gesellengehälter gekostet“, erzählt er. Das Spielbrett ist aus Rosenholz, die Hotels sind vergoldet, die einfachen Häuser finden versilbert ihre Plätze auf den Spielfeldern mit den weltweit bekannten Straßennamen. 1250 Mark hat das Spiel gekostet. Eine schöne Stange Geld vor 25 Jahren.

27 auf einen Schlag

Heute sammelt Heiko Därr wirtschaftlicher. Neue Spiele kosten zwischen 30 und 40 Euro. Davon leistet er sich drei bis vier pro Jahr. Wenn aber günstige Monopolys im Angebot sind, dann schlägt er zu. Wie bei der Spielemesse in Essen. „Ich bin mit 27 Monopolys nach Schwabach zurückgefahren“, sagt Heiko Därr. Im Schnitt kommt er auf sechs bis zehn neue Sammlerstücke pro Jahr. Auch bei „Schwabach trempelt“ ist er bereits fündig geworden.

Um den Überblick nicht zu verlieren hat er über deine Sammlung einen eigenen Katalog erstellt, der bei der Ausstellung ebenfalls zu sehen ist. Ferner gibt es viele Informationen rund um Monopoly. Beispielsweise existieren in Deutschland mehrere Monopoly-Clubs, die Meisterschaften austragen, bei denen Heiko Därr oft zu Gast ist. Hamburg, Augsburg oder Neumarkt heißen seine Reiseziele dann.

Einmal im Jahr findet in den USA sogar eine Weltmeisterschaft statt, bei der man 20 000 Dollar gewinnen kann. Dort war Heiko Därr zwar noch nie, aber in der Bundesrepublik kennt er die Monopoly-Gemeinde ziemlich gut. Oft trifft er auch Sammler. „Manche haben um die 50 Spiele“, hat er dabei festgestellt. Dass einer seiner Monopoly-Freunde es wie er auf knapp 350 Spiele bringt, das hat Därr jedoch noch nie erlebt. Deshalb ist er überzeugt: „Meine Sammlung ist einmalig in Deutschland.“

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