Schwabacher Samstag der Superlative

20.7.2017, 06:00 Uhr
Schwabacher Samstag der Superlative

© Foto: Stadt

Warum wird der "Tag der Wirtschaft" gefeiert"?

Es ist der Beitrag von Schwabachs Gewerbetreibenden zum 900-jährigen Stadtjubiläum. 98 Firmen öffnen an diesem Tag ihre Tore, von A wie Apollo Optik bis W wie W&L Deutsche Technoplast.

 

An wen richtet sich der "Tag der Wirtschaft"?

Es ist ein Angebot für Groß und Klein, für Technik-Interessierte wie für ganze Familien. Und: Es ist ein Angebot nicht nur von Schwabachern für Schwabacher, sondern ein Angebot für die gesamte Region. "Wir wollen zeigen, wie vielfältig unsere Betriebe aufgestellt sind", sagt Initiator Thomas Dann, geschäftsführender Gesellschafter der größten Schwabacher Firma RIBE und Vorsitzender des örtlichen Industrie- und Handelskammer-Gremiums.

 

Wie kommt man zu den Firmen?

Am besten nicht mit dem eigenen Pkw. Stattdessen gibt es vier Sonderbuslinien, die alle in einem sehr dichten Takt am zentralen Ort Martin-Luther-Platz vorbeikommen. Von dort aus kommt man, je nach Lust und Laune, ins Falbenholz ebenso wie in den neuen Gewerbepark West, in den O-Brien-Park und bis nach Dietersdorf. Thomas Dann rät den Gästen allerdings, sich vorher einen individuellen Plan zurechtzulegen. In fünf oder sechs Stunden kann niemals all das abgearbeitet werden, was sehenswert erscheint.

 

Wer veranstaltet den "Tag der Wirtschaft"?

Offizieller Veranstalter ist die Werbe- und Stadtgemeinschaft. Ganz einfach, weil sie am meisten Erfahrungen mit Großereignissen dieser Art hat. Die Stadt selbst ist nur mittelbar beteiligt – in Form ihrer vier Töchter Stadtwerke, GeWoBau, Stadtkrankenhaus und Schwung.

 

Was bieten die Firmen?

Große Betriebe öffnen ihre Produktionshallen, Handwerker ihre Werkstätten, Freiberufler ihre Praxen, Läden und Büros. Einen Tag lang haben Leute wie Du und ich die Chance, all das zu sehen, was in Schwabach entworfen, produziert, gemanagt, behandelt und verkauft wird. "Es sind Dinge dabei, da komme auch ich als Oberbürgermeister immer wieder ins Staunen", verspricht Matthias Thürauf. Man ist zu Gast bei Weltmarktführern, bei "Hidden Champions" und beim Handwerker um die Ecke, dem man einmal über die Schulter schauen kann. Was es nicht gibt, sind ausführliche Betriebsführungen. Dafür reicht einfach die Zeit nicht.

 

Es sind auch Firmen mit von der Partie, die während des "Tags der Wirtschaft" gar nicht an ihrem Standort anzutreffen sind. Was steckt dahinter?

Einige Unternehmen konzentrieren sich an vier so genannten Hotspots: in Dietersdorf, in der Innenstadt, im O’Brien-Park mit dem Stadtmuseum und im Stadtpark (bei schlechtem Wetter Markgrafensaal).

 

Wie lange dauert das Fest eigentlich?

Grundsätzlich haben die beteiligten Firmen von 14 Uhr bis gegen 19 Uhr geöffnet. Danach verlagert sich das Geschehen ins Schwabacher Parkbad. Dort gibt es schon am Nachmittag ab 14 Uhr ein eigenes Kinderprogramm. Ab 19 Uhr steigt dort aber die große Abschlussfeier. Es gibt Live-Musik, Party-Stimmung und, so versprechen die Veranstalter, eine fulminante Feuer-Wasser-Laser-Show. Foodtrucks sorgen dafür, dass niemand hungrig bleibt.

Von 20 bis 22 Uhr geht dort auch die fünfte Auflage des Schwabacher Spendenschwimmens über die Bühne. Dort zählt wie gehabt jede Bahn. Aufstocken kann man den Betrag schon tagsüber bei verschiedenen ebenso lustigen wie abenteuerlichen Aktionen, für die die städtischen Töchter sorgen. So kann man im O’Brien-Park mit Muskelkraft einen 11,6 Tonnen schweren Stadtbus ziehen und einen Überschlagsimulator testen. Pro Aktion gibt es einen Stempel, und pro Stempel wird die Bahnenspende vom Spendenschwimmen aufgestockt. Aus dem "Spendenschwimmen" wird also ein ganzes "Spenden-Spektakel", so der offizielle Titel.

 

Wer profitiert davon?

Die Spendengelder gehen erstens an das Schwabacher Frauenhaus. Außerdem wird die Neuausstattung des Spielmobils mitfinanziert. "Wir schaffen also etwas Bleibendes", verspricht Stadtwerke-Geschäftsführer Winfried Klinger.

 

Warum findet der Tag der Wirtschaft in den großen Ferien statt, wenn noch viele Menschen im Urlaub sind?

Einen optimalen Termin gibt es sicherlich nicht. Die Organisatoren haben sich für den letzten Feriensamstag entschieden, weil man da mit nur wenigen anderen größeren Veranstaltungen kollidiert (zum Beispiel dem Rednitzhembacher Weinfest). Im Juni und Juli war und ist der Schwabacher Jubiläumsjahr-Kalender ohnehin schon rappelvoll. Bei einem späteren Termin hätte man den Veranstaltungsort Parkbad nicht mehr nützen können.

 

Hat es einen solchen "Tag der Wirtschaft" in Schwabach eigentlich schon einmal gegeben?

In dieser Form nicht. Sandra Hofmann-Rivero, die "Chef-Strategin" des Jubiläums-Jahres, ist in den Archiven auf kleinere Gewerbeschauen gestoßen. Doch die liegen schon mehr als vier Jahrzehnte zurück und sind nicht vergleichbar mit der riesigen Präsenz der heimischen Wirtschaft im Jubiläumsjahr.

 

Wo kann man sich im Vorfeld über den Tag der Wirtschaft informieren?

Alle Informationen sind online abrufbar unter www.schwabach.de oder über www.wirtschaft-schwabach.de. Nähere Informationen über das Spenden-Spektakel der städtischen Töchter gibt es unter www.spenden-spektakel.de. Broschüren und Sonderbusfahrpläne zum Tag der wirtschaft sind bereits gedruckt, liegen an vielen Stellen aus und werden in den nächsten Wochen auch noch verteilt.

 

Muss man Eintritt bezahlen?

Nein, alle Veranstaltungen, alle Attraktionen sind frei, ebenso die Busfahrten. Nur fürs Essen und Trinken sollte man ein bisschen Kleingeld dabei haben.

 

Bei einem solch großen Aufwand schreit der "Tag der Wirtschaft" eigentlich schon jetzt nach Wiederholung, oder?

"Wir machen jetzt einmal diese eine Auflage", sagte Thomas Dann diese Woche bei der Auftakt-Pressekonferenz im goldenen Saal des Rathauses. Nach dem 9. September werde man Bilanz ziehen und dann weitersehen. Oberbürgermeister Matthias Thürauf könnte sich mit einer Wiederholung ganz gewiss anfreunden, er wäre aber auch von der Einmaligkeit dieses Kraftakts überzeugt. "Wenn wir in ein paar Jahren zurückblicken, dann werden einige große Veranstaltungen in unserer Erinnerung mit dem Jubiläum verknüpft sein. Der Tag der Wirtschaft hat das Zeug, hier dazuzugehören."

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