Schwabacher Stadtrat sagt "Ja" zu umstrittenem Baugebiet

22.5.2015, 22:57 Uhr
Heiner Babel von der Bürgerinitiative überreichte 400 Unterschriften gegen das neue Baugebiet. Beschlossen wurde es dennoch.

© Günther Wilhelm Heiner Babel von der Bürgerinitiative überreichte 400 Unterschriften gegen das neue Baugebiet. Beschlossen wurde es dennoch.

Der Schwabacher Stadtrat hat sich mit klarer Mehrheit für das heftig umstrittene neue Baugebiet "Am Dillinghof" im Westen der Stadt ausgesprochen. Mit 32:8 Stimmen wurden sowohl die nötige Änderung des Flächennutzungsplans als auch der Bebauungsplan beschlossen.

Dafür stimmten die CSU, die meisten SPD-Stadträte, die Freien Wähler und die FDP. Gegen das Baugebiet sprachen sich die Grünen sowie Martin Sauer und Gerda Braun von der SPD aus.

Wie mehrfach berichtet, werden dort 40 neue Bauplätze entstehen. Dies ist das Resultat eines Antrags der CSU aus dem Jahr 2009. Ziel war "kostengünstiges Bauen für junge Familien".

Die Anwohner lehnen das Baugebiet ab. Sie verweisen auf steigende Verkehrsbelastung in den bestehenden Wohnstraßen und auf die Zerstörung einer Ackerfläche, die ein wichtiges Kaltluftentstehungsgebiet sei. Zudem gebe es in der Stadt hinreichnend andere Bauplätze, so dass dieses neue Baugebiet überflüssig sei.

Wenn es aber nicht zu verhindern sei, so müsse es zumindest nicht über die Wohnstraßen, sondern von Westen über die Uigenauer Straße erschlossen werden.

Stadtbaurat Ricus Kerckhoff zeigte zwar Verständnis für die Anwohner, ihre Argumente hielt er aber nicht für stichhaltig. Die Verkehrsbelastung bleibe weit unter dem gesetzlich Zulässigen. Ein Gutachten habe ergeben, dass das neue Baugebiet keine relevanten Auswirkungen in Sachen Naturschutz habe. Zudem habe die Stadt alternative Flächen geprüft. Allerdings mit dem Ergebnis, dass derzeit nur das Gebiet am Dillinghof tatsächlich verfügbar sei.

Als Entgegenkommen werde während der Bauzeit der Baustellenverkehr über den Uigenauer Weg abgewickelt. Eine dauerhafte Lösung sei das aber nicht. Dies sieht sogar der gesamte Stadtrat so. Deshalb wurde ein entsprechender Antrag der jüngsten Bürgerversammlung Süd-West einstimmig abgelehnt.

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