Schwabachs Bilanz: Gewitter, Starkregen und Hagel

12.6.2018, 14:10 Uhr
Nein, das ist nicht der Start in den Winterurlaub. Unser Mitarbeiter Helmut Walter machte in Wassermungenau dieses Bild am Montagabend, kurz nachdem ein Hagelschauer über dem Abenberger Stadtteil niedergegangen war.

© Foto: Walter Nein, das ist nicht der Start in den Winterurlaub. Unser Mitarbeiter Helmut Walter machte in Wassermungenau dieses Bild am Montagabend, kurz nachdem ein Hagelschauer über dem Abenberger Stadtteil niedergegangen war.

Die Regenmengen, die ab 18 Uhr vor allem über Teilen des Landkreises Roth niedergingen, waren noch größer als am Samstag. Damals hatte es Rohr mit 71 Liter Niederschlag binnen einer Stunde sogar in die Hauptwettersendung der ARD vor den 20-Uhr-Nachrichten geschafft.

Am Montag nun verdunkelte sich der Himmel am frühen Abend erneut schlagartig. Bilder aus Schwabach ließen Schlimmes befürchten. Die Stadt wurde vom schweren Gewitter dann allerdings "nur" gestreift. Die Integrierte Leitstelle registrierte dennoch 21 Einsätze der Rettungskräfte, meist wegen vollgelaufener Keller (zum Vergleich: Am Samstag waren es zwei). Die Feuerwehr pumpte insgesamt elf Untergeschosse aus, meist im Bereich Klinggraben. Drei Straßen waren vorübergehend überflutet, darunter die Äußere Rittersbacher Straße.

Im Landkreis Roth mussten die Helfer sogar 163 mal ausrücken. In Heideck stand eine Tiefgarage halb unter Wasser, das außergewöhnlichste Ereignis, wie Stefan Streher, der stellvertretende Leiter der Integrierten Leitstelle (ILS) Schwabach, sagte. In Rednitzhembach konnte die Kanalisation das Wasser nicht mehr fassen. Kurzzeitig sah es so aus, als hätte die Rednitz einen Umweg über die Hembacher Straße genommen. Zahlreiche Keller liefen voll. Außerdem landeten zwei vom Sturm entwurzelte Bäume auf dem Gehweg und in einem Garten.

Betroffen war auch der westliche Landkreis. Es gibt Handy-Videos aus Barthelmesaurach, wo die Aurach durch die Straßen schoss. In Wassermungenau verwandelte ein Hagelsturm die B 466 und Teile des Ortes in ein Eisfeld. In Büchenbach musste das letzte Saisonspiel der Kreisklasse, in dem es für die SG Wassermungenau/Wernfels noch um den Klassenerhalt ging, nach 57 Minuten abgebrochen werden. Beim ersten Termin am Samstag war wegen des Gewitters erst gar nicht angepfiffen worden. Gestern Abend sollte ein dritter Anlauf genommen werden (siehe Bericht im Sport).

Ebenso schnell, wie der Spuk gekommen war, war er auch wieder vorbei. Weil es sich um lokal sehr begrenzte Niederschläge gehandelt hat, stiegen die Flusspegel zwar an, aber nicht besorgniserregend. Rednitz und Schwarzach blieben unter den Meldestufen, lediglich für die Schwabach wurde Meldestufe 1 ausgelöst. Der Pegel stieg um gut 40 Zentimeter auf 2,19 Meter. Ab Dienstagmorgen war der Trend aber schon wieder rückläufig.ROBERT GERNER

ZWeitere Bilder und Videos unter www.nordbayern.de/schwabach.

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