Schwabachs Gold für Chinas Fernsehen

3.8.2015, 15:47 Uhr
Schwabachs Gold für Chinas Fernsehen
Schwabachs Gold für Chinas Fernsehen

© Fotos: oh/Karg

Die Stadt Schwabach ist Teil der Regionalpartnerschaft mit Shenzhen. Diese Partnerschaft wurde 1997 auf Wunsch der mittelfränkischen Wirtschaft zwischen der damaligen Drei-Millionen-Metropole und den Städten Nürnberg, Fürth, Erlangen und Schwabach sowie den umliegenden Landkreisen geschlossen. Politische Vertreter an der Spitze von Wirtschaftsdelegationen waren damals der Türöffner für Geschäftsanbahnungen zu dem zu dieser Zeit noch stark kommunistisch geprägten Land. Heute haben über 400 mittelfränkische Unternehmen Kontakte nach Südchina.

Regisseur Zhang Tianhui war gleich begeistert von der Goldschlägerstadt. Vor allem die goldenen Dächer des Rathauses hatten es ihm angetan, denn Gold gilt in China als besonders Glück bringend. Bürgermeister Oeser führte die Gruppe rund um den Schwabacher Königsplatz und zeigte seine Lieblingsorte. Vor allem die alten Fachwerkhäuser mit dem Blumenschmuck wurden aufgenommen, denn alte Häuser gibt es in der chinesischen Metropole, die nächstes Jahr ihren 35. Geburtstag feiert, nicht.

Oase der Ruhe

Auch der Apothekersgarten verzauberte die Gäste, denn solche ruhigen Oasen sind Mangelware in der inzwischen über 15 Millionen Einwohner zählenden Großstadt am Perlfluss. Aber auch Alltagsgegenstände waren von Interesse. So wurden auch Mülltonnen gefilmt, denn Müllentsorgung und Abfalltrennung in Deutschland gelten als vorbildlich.

Shenzhen TV ist einer von zehn Fernsehkanälen und vier Radiostationen der mächtigen Shenzhen Media Group, die erst 2004 gegründet wurde. Das Kamerateam war in der ganzen Region unterwegs, um eine Dokumentarreihe über die ersten zehn der mittlerweile insgesamt 63 Partnerstädte von Shenzhen zu drehen.

Vor der Region Nürnberg besuchte das Team Barcelona und nach dem Stopp in der hiesigen Region ging es weiter zur Partnerstadt Vienne in Frankreich. Die Dokumentationsreihe sollte in erster Linie nicht nur historische oder kulturelle Highlights der jeweiligen Partnerstadt zeigen, sondern vor allem die Menschen, die eine Beziehung zur Partnerstadt haben. Deshalb wurde auch Anna Spachmüller zusammen mit ihrer Lehrerin Wang Qing interviewt. Anna Spachmüller hatte im Rahmen eines Stipendiums neun Monate an der Universität Shenzhen Chinesisch gelernt.

Die Serie wird Ende August im Shenzhen-Satelliten-TV-Kanal, aber auch auf dem internationalen Kanal gezeigt. Die Medienleute versprachen, eine Kopie ihres Filmes nach Deutschland zu schicken.

Hocherfreut war Regisseur Zhang, als er vom Park der Partnerstädte erfuhr. Er schlug vor, auch einen typisch chinesischen Baum dort zu pflanzen, weil er dann Grund hätte, mit seinem Team wiederzukommen. Auch die typisch fränkischen Spezialitäten begeisterten die Mitarbeiter von Shenzhen TV. Neben Lebkuchen und Nürnberger Bratwürsten kosteten sie ein leckeres Schäufele mit Blattgold im „Goldenen Stern“ am Königsplatz und kommentierten dies mit einem „hen hao“, was so viel wie „sehr gut“ bedeutet.

Keine Kommentare