Schwand und Leerstetten wachsen wohl nicht zusammen

2.2.2018, 05:58 Uhr
Schwand und Leerstetten wachsen wohl nicht zusammen

© Plan: Marktgemeinde

Das hat Christof Liebel vom Planungsverband, der aus Kommunen und Landkreisen besteht, im Marktgemeinderat nochmals bekräftigt, gleichzeitig aber auch einen möglichen Kompromiss vorgestellt. Der sieht vor, dass zumindest ein Teil des jetzigen Waldstücks eventuell bebaut werden könnte.

Ablehnung im Juli

Im Juli vergangenen Jahres war dieses Trenngrün bereits einmal Thema im Marktgemeinderat. Damals hatte das Gremium diese Festlegung abgelehnt.

Der Grund: Man wollte sich zumindest die Möglichkeit erhalten, diese quasi "Baulücke" irgendwann bei Bedarf zu schließen.

Daraufhin hat der Planungsverband mit Bürgermeister Robert Pfann und der Verwaltung erneut Gespräche geführt, die zu diesem Kompromissvorschlag geführt haben.

Welche offizielle Stellungnahme der Marktgemeinderat dazu abgibt, steht noch nicht fest. Die Entscheidung wurde auf die Februar-Sitzung vertagt.

Keine "bandartige Struktur"

Der Begriff "Trenngrün" ist insofern missverständlich, als dass es sich nicht zwangsläufig um eine Grünfläche handeln muss. Dass das Trenngrün in diesem Fall ein Bannwald ist, ist eher Zufall.

"Unser Ziel ist, dass bauliche Zusammenwachsen der beiden Ortsteile zu verhindern", betont Christof Liebel auch im Gespräch mit dem Tagblatt. "Unter anderem aus Gründen des Landschaftsbildes will der Planungsverband Mittelfranken eine bandartige Siedlungsstruktur vermeiden."

Dennoch ist der Planungsverband der Marktgemeinde entgegengekommen. Eine von Schwanstetten vorgelegte Skizze als Kompromissvorschlag könne man akzeptieren, so Liebel. Dieser Kompromiss sieht vor, dass beide Ortsteile sich zumindest ausdehnen könnten: Leerstetten nach Süden, Schwand nach Norden entlang der Sperbersloher Straße — in westlicher Verlängerung der dort bereits vorhandenen Bebauung. Dazwischen bliebe es beim ökologisch wertvollen Bannwald. "Dieses Stück stellt zudem eine wichtige Verbindung zwischen den Waldstücken im Osten und Westen dar", so Liebel.

Pfann für Kompromiss

"Damit könnten wir aus regionalplanerischer Sicht leben", erklärt Liebel. Die Betonung liegt dabei aber auch "regionalplanerisch". Denn ob der dortige Bannwald für eventuelle Wohngebiete tatsächlich gerodet werden dürfte, diese Entscheidung liegt nicht beim Planungsverband, sondern bei Fachbehörden wie dem Forst oder dem Naturschutz. Momentan ist der Bannwald Landschaftsschutzgebiet.

Nach eingehender Diskussion im Marktgemeinderat wollen die Fraktionen nochmals beraten. Daher die Vertagung.

"Auch ich kann mit dem Kompromiss gut leben", erklärte Bürgermeister Robert Pfann nach der Sitzung im Gespräch mit dem Tagblatt. Er sei eine deutliche Verbesserung gegenüber der Vorlage vom Juli. Wohnbebauung sei damit nicht mehr völlig ausgeschlossen. "Das ist jetzt eine deutlich bessere Gesprächsgrundlage."

Wichtig für Naherholung

Zudem betont der Bürgermeister: "Ich bin nicht der Meinung, dass der Wald unbedingt weg muss. Er hat auch etwas Verbindendes. Viele Bürger nutzen ihn zur Naherholung. Zudem sind im Trenngrün Freizeiteinrichtungen möglich. Zusammenwachsen werden die Ortsteile nicht dadurch, dass ein Haus neben dem anderen steht. Das spielt sich in vielen Bereichen ab, etwa in der Feuerwehr oder den Vereinen."

Keine Kommentare