Schwanstettens Mittelaltermarkt feierte eine gelungene Premiere

19.7.2014, 11:53 Uhr
Schwanstettens Mittelaltermarkt feierte eine gelungene Premiere

© Hahn

Organisiert wurde er von Frank Fröhlich und Mike Müller aus Schwanstetten. Sie hatten sich mit ihrem Konzept eines Mittelaltermarktes an den Verein „Unser Schwanstetten e.V.“ gewandt, dessen Ziel es ist, derartiges bürgerschaftliches Engagement zu unterstützen. Das Ergebnis dieser Organisation konnte sich mehr als sehen lassen. Auf dem Rathausplatz zeigten insgesamt vier Vereine Lagerleben aus dem Mittelalter.

Auch einige Vereine und Einrichtungen aus Schwanstetten beteiligten sich, wie zum Beispiel der Schützenverein 1954 Schwand mit seiner Bogenschützenabteilung. Sie zeigten den sicheren Umgang mit Pfeil und Bogen. Außerdem konnten unter fachkundiger Anleitung Pfeile selbst hergestellt werden. Darüber hinaus waren auch gewerbliche Händler vor Ort.

Schwanstettens Mittelaltermarkt feierte eine gelungene Premiere

© Hahn

Den Verantwortlichen war wichtig, den Kommerz nicht zu sehr im Vordergrund zu haben. „Den Besuchern soll die Möglichkeit gegeben werden, in einer von Termindruck und Hektik geprägten Zeit in eine andere Welt abzutauchen“, wie es Bürgermeister Robert Pfann in seiner Begrüßung als Gemeindeoberhaupt und Schirmherr formulierte. Der von Moderator Mike Müller als „König Robert“ begrüßte Rathauschef ließ sich zum Spaß in einer Schandgeige abführen.

Gaukler und Spielleute

Mike Müller begrüßte insbesondere die Mittelaltervereine: „Oppidum Marcerelbach“ aus Markt Erlbach, den „Bund des Phönix“ mit Hauptsitz in Nürnberg sowie die „Nürnberger Bären“, die „Nürnberger Barbaren“ und die „Franken-Alemannen“ aus Fürth. Sie präsentierten Lagerleben und mittelalterliche Handwerkskunst. Zu sehen waren darüber hinaus Gaukler, Spielleute und Landsknechte.

Zur Eröffnung spielte die Gruppe „Maulfaul“. Sie nennt sich deswegen so, weil sie lieber mit ihren Musikinstrumenten spielt, als zu singen. Zur Eröffnung gehörten außerdem Böllerschüsse. Diese feuerten die Leonhardiböllerschützen aus Häusern ab. Mit ihren irischen Tänzen im Stil von „Riverdance“ sorgten die jungen Damen von „Siona Irish Dance“ aus Schwanstetten für eine Bereicherung.

Der offene Jugendtreff „Cosmic Gate“ beteiligte sich mit einer von Jugendtreffleiterin Birgit Arlt moderierten mittelalterlichen Modenschau, die den Besuchern demonstrierte, wie sich die Standesunterschiede in der Bekleidung widerspiegelten.

Harald Rödl aus Schwanstetten kam als Beduine verkleidet mit dem Kamel „Ivan der Große“. Auf diesem und auch auf Ponys des Zirkus „Central“ durften vor allem Kinder reiten.

Auch sonst war für die Kleinen viel geboten. So konnten sie zum Beispiel beim „Bund des Phönix“ Ledertaschen oder Lesezeichen basteln. Der Waldimkerverein aus Schwanstetten bot neben Honig auch Honigwein. Die Camphill-Dorfgemeinschaft Hausenhof, eine Lebensgemeinschaft erwachsener Menschen mit Behinderungen, verkaufte selbst gezogene Kerzen und Gewebtes.

An anderer Stelle zeigte Günter Mainka eine mittelalterliche Feldschmiede, mit deren Hilfe er unter anderem einfache Küchengeräte fertigte. Bei Malky Hofmann und Marc Schöning-Stöhr konnten sich die Besucher im Werfen von Doppeläxten oder Ringen versuchen. Beide Mittelalterfreunde bilden zusammen ein Gespann, das sich „Ax-Terax“ nennt.

Äußerst rustikal präsentierte sich die Gruppe „Trollfaust“ aus Augsburg mit ihren Rauf- und Saufliedern. Einen Kontrast bildete der Nürnberger Gaukler Fridericus, alias Fritz Mack, der sich mehrmals gekonnt in Szene setzte. Er lief zunächst auf Stelzen, lud später zu einer Mitmachshow ein. Dabei zeigte er sein Können als Jongleur. Musikalisch begleitet von der Gruppe „Maulfaul“, präsentierte er nach Einbruch der Dunkelheit eine Show mit Feuer, ebenso wie zuvor die „Engel der Nacht“ aus der Turnabteilung des 1. FC Schwand.

Mit „Böse-Nacht-Geschichten“ endete der Mittelaltermarkt, der sich als großer Erfolg erwies. Eine Neuauflage im nächsten Jahr ist daher sehr wahrscheinlich.

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