Schwitzen und pumpen: Vatertag in Volkersgau

Schwabach / Volkersgau - Die Jungs in Volkersgau haben’s drauf. Voll drauf. Ein Trecker, ein Anhänger mit Biertisch, ein zweiter Anhänger mit brennendem Grill. Es sieht zwar ein bisschen ulkig aus und erfüllt ganz sicher nicht einschlägige DIN-Normen zum Feuerschutz, aber: So kann einem die Welt nichts anhaben.

Väter sind genügsam und aufs Wesentliche konzentriert: kaltes Bier und warmes Feuer. Und natürlich ein paar Kumpels. Und zwar — ausschließlich Kumpels.

Ehefrauen? Wie bitte, wer? Ach so, Ehefrauen! Heute nicht. Die Damen haben Pause. No woman, no cry. Auf dem Gefährt herrschte Partystimmung. Die Glücklichen! Vatertag in Volkersgau.

Ich war am Vatertag auch in Volkersgau. Auch mit zwei Kumpels. Und was haben wir gemacht? Eine Radtour in der Hitze.

Und mit wem? Natürlich mit unseren Frauen. Ganz brav.

Und ich muss sagen: Es war auch ganz, ähhh, ja, doch, es war also auf seine Art auch so irgendwie halbwegs — ganz nett.

Schwitzen statt Sitzen. Mineralwasser statt Gerstensaft. Während wir in Volkersgau den brutalen Berg Richtung Dechendorf hinaufkeuchten, überholten uns die bestens gelaunten Jungs mit ihrem Trecker und prosteten uns einladend zu.

Unsere Frauen schüttelten den Kopf. Nichts Besseres zu tun, als rumhocken, trinken und in die Landschaft grinsen. Typisch Mann!

Meine zwei Kumpels und ich haben das selbstverständlich ganz genauso gesehen. Wie kann man sich nur so gehenlassen! Am hellichten Tag! Was waren wir froh, in die Pedale treten zu dürfen.

„Endlich mal Zeit, was für seinen Körper zu tun“, sagten unsere Frauen. „Ihr sitzt ja den ganzen Tag im Büro, da braucht man einen Ausgleich. Ist das nicht schön heute?“

Doch, doch, sehr schön. Prima Idee, ganz super, sagten wir.

Immerhin durften wir Pausen machen. Einer meiner Kumpels war sich da nicht ganz so sicher, deshalb ist er schon nach zwei Kilometern prophylaktisch in eine Scherbe gefahren. Folglich musste er alle fünf Minuten stoppen und den Hinterreifen wieder aufpumpen. Klaglos kraftvoll. In sengender Sonne. Unsere Frauen waren stolz auf ihn.

„Aber mit nem Platten können wir die große Tour vergessen“, befanden die Damen enttäuscht. „Das ist jetzt aber richtig blöd“, pflichtete ich sofort bei. „Aber wir geben nicht auf! Bis zum nächsten Biergarten wenigstens schaffen wir’s.“ Zehn Minuten später: Souvlaki vom Grill, ein großes kaltes Radler. Vatertag ist super.

Kumpels, Bier, Grillfeuer, ein Tag frei: Das sind die Zutaten für den perfekten Vatertag. Aber auch zusammen mit den Müttern kann Christi Himmelfahrt genossen werden!