See, Wein und Sehenswertes

20.10.2012, 08:35 Uhr

Es blieb genug Zeit, um in Cafés und Restaurants ausgiebig italienische Spezialitäten und südländisches Flair zu genießen.

Gleich am ersten Abend wurde die Reisenden im Rathaus von Vizebürgermeister Lauro Sabaini und Stadtrat Maurizio Comencini empfangen. Comencini, der kürzlich auch in Rednitzhembach war und sehr gut Deutsch spricht, hieß die Gäste auch im Namen des Bürgermeisters in dessen Amtszimmer willkommen. Wortführer der Rednitzhembacher Delegation war Gemeinderat Robert Biburger. Er überbrachte Grüße von Bürgermeister Jürgen Spahl. Das Gastgeschenk, einen Korb mit Hembacher beziehungsweise fränkischen Spezialitäten, erwiderten die Gastgeber mit einem Modell eines Wahrzeichens von Bardolino: dem steinernen Tisch, der am Hafenbecken steht. Wenn man einmal um diesen Tisch herumläuft soll ein Wunsch in Erfüllung gehen, heißt es.

Die Rednitzhembacher und die beiden Vertreter der Gastgeber stießen an auf die Partnerschaft mit Spumante aus Bardolino, einem relativ neuen Produkt der dortigen Winzer, wie Maurizio Comencini erklärte.

175 Meter kurzer Fluss

Am zweiten Tag stand eine Fahrt entlang des Gardasee-Ostufers auf dem Programm. Dabei sahen die Touristen den kürzesten Fluss der Welt, den Fuime Aril in Malcesine. Er entspringt im Felsmassiv und mündet schon nach 175 Metern in den Gardasee. Bei einem Halt in Malcesine konnten die Ausflügler die Altstadt besichtigen. Vom Bus aus konnte man sich einen guten Eindruck vom See und den Ortschaften verschaffen. Die Orte gehen nahtlos ineinander über, Villen wechseln sich mit Hotels und Wohnhäusern und Stützmauern aus Natursteinen ab. Die jeweiligen Ortskerne sind dichter bebaut. Die Pflanzen in den gepflegten Gärten zeugen vom ausgesprochen milden Klima.

Die nächste Station war der Ledrosee, ein kleiner Gebirgs-See, der nördlich und oberhalb vom Gardasee liegt. Die Attraktion dort war ein Museum über so genannte Pfahlbauten, von denen Reste an einer Spitze des Sees seit dem ersten Drittel des 20. Jahrhunderts ausgegraben wurden und werden. Zum Museum gehörten auch die Nachbildungen von drei Pfahlhäusern mit entsprechender Einrichtung am Seeufer.

Im Städtchen Limone, am nordwestlichen Ufer des Gardasees, konnte die Reisegruppe dann die Sonne genießen und bummeln. Von dort legte das Schiff ab, das kreuz und quer über den See zurück nach Bardolino fuhr.

Zu Julias Balkon

Nach Verona ging es am dritten Tag. Die Altstadt neben der Doppelschleife der Etsch bietet reichlich historische Bausubstanz, von der Römerzeit bis zur Renaissance. Die Stadt stand unter Herrschaft der Römer, der Venezier und der Habsburger und war auch eine Zeitlang selbstständig. Die Führung begann am Santuario Madonna di Lourdes, einer zur Kirche umgebauten Festung oberhalb der Altstadt, die von dort aus bestens zu überblicken war. In der Altstadt selbst galt die Aufmerksamkeit der ältesten Brücke über den Fluss, den Resten der Stadtmauer, den Scaliergräbern, Piazza di Signori und Piazza Erbe. Attraktionen für Touristen sind ferner die Wohnhäuser des historisch verbürgten Romeo und seiner Julia. Im Hof um den Balkon, der aus der Sha-kespeare-Tragödie hinlänglich bekannt ist, herrschte dichtes Gedränge. Die Führung endete auf dem großen Platz vor der berühmten Arena von Verona.

Zum dicht gedrängten Programm gehörte nach dem Ausflug in die nur 30 Kilometer von Bardolino entfernte Provinzhauptstadt Verona eine Weinprobe auf dem zur Gemeinde Bardolino gehörenden Weingut Tre Colline. Hier hatten die Rednitzhembacher Gelegenheit, mehrere Sorten Wein sowie Olivenöl zu kosten und natürlich auch zu kaufen. Olivenöl und -produkte sind neben dem weithin bekannten Wein das zweite Standbein der Landwirtschaft in der Region um Garda und Bardolino. Davon zeugen ausgedehnte Olivenhaine und selbstverständlich die Weinfelder.

Weinprobe mit Leckereien

Die Olivenöl- und Weinprobe moderierte beziehungsweise übersetzte wieder der äußerst rührige Stadtrat Maurizio Comencini, der aus diesem Teil von Bardolino stammt und auch eine Art Ortssprecher und -bevollmächtigter ist. Bei den Weinen reichte das Spektrum von weiß über rosé bis rot und von trocken über leicht herb bis süß. Dazu wurden kleine landestypische Leckereien gereicht: Bruscetta (gebackenes Weißbrot mit Tomatenpüree), Knoblauchbrot mit Olivenöl, Kekse mit Olivenpaste, grüne und schwarze Oliven sowie das süße Mandelgebäck Cantuccini.

Erheblichen Anteil am Gelingen der Reise hatte Busfahrer Georg Meier aus Wendelstein, ein ausgesprochener Gardasee-Liebhaber und -Kenner. Er erklärte auf der Hin- und Rückreise und auch während der Ausflüge die Sehenswürdigkeiten und gab einige Anekdoten zum Besten.

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