Seit neun Jahren „aller Ehren wert“

11.2.2012, 10:00 Uhr
Lockerer Plausch mit NZ-Sportredakteur Stefan Jablonka (links): Ehrengast Michael Fuchs, Torwarttrainer der deutschen Frauen-Nationalmannschaft, erhielt von Reiner Hertel den Vereinswimpel des SV Leerstetten.

© Schmitt Lockerer Plausch mit NZ-Sportredakteur Stefan Jablonka (links): Ehrengast Michael Fuchs, Torwarttrainer der deutschen Frauen-Nationalmannschaft, erhielt von Reiner Hertel den Vereinswimpel des SV Leerstetten.

Leiterin Schwester Gerda und Pädagoge Michael Inselsberger waren mit drei ihrer Schützlinge zur symbolischen Scheckübergabe in die Kulturscheune gekommen. Überwiesen war das Geld nämlich bereits. Denn Uwe Cegla, Enrico Pfrötzschner und Wolfgang Krauseneck nützen die Anschaffungen aus der Spende schon. „Wir haben einen Freizeitraum mit TV und Spielekonsole ausgestattet“, erklärte Inselsberger. Peter Kahlert und Reiner Hertel vom SV Leerstetten freuten sich mit den Spielerinnen des Damenteams über diese gelungene Verwendung der Spende.

Das Zeller Gehörlosenzentrum kümmert sich seit 140 Jahren um hörbehinderte Menschen mit einem oder mehreren weiteren Handicaps und bietet ihnen Bildung, Wohnen, Arbeit und Freizeit. Insbesondere ist die Regens-Wagner-Stiftung dort Träger der einzigen Förderschule Bayerns, die hörbehinderte Kinder mit einer zusätzlichen psychischen oder geistigen Behinderung unterrichtet. In Zell leben über 400 Menschen mit Behinderung aller Altersstufen. Sie werden von gut 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreut. Kostenträger sind in überwiegendem Maße die Bayerischen Bezirke. Landrat Herbert Eckstein (SPD) und der Schwanstettener Bürgermeister Robert Pfann (SPD) würdigten das Engagement der SVL-Fußballerinnen. „Das ist aller Ehren wert“, sagte Pfann. Eckstein war es auch, der die Aktion vor fast zehn Jahren mitangestoßen hat.

Seit neun Jahren „aller Ehren wert“

„Da leidet man gewaltig“

„Er ist der Andi Köpcke des Frauenfußballs.“ Mit diesen Worten stellte Reiner Hertel den Stargast des Abends vor. Michael Fuchs stammt aus Nürnberg, stand beim Landesligisten ESV Rangierbahnhof im Tor und trainierte die Keeper des 1. FC Nürnberg. Er ist Gymnasiallehrer für Sport, wirft und schießt seit 2007 aber hauptsächlich Bälle auf Frauen: Als Torwarttrainer der Deutschen Frauen-Nationalmannschaft hatte er maßgeblichen Anteil an deren Erfolgen. Weltmeister 2007, Bronzemedaille bei Olympia 2008 und Europameister 2009.

Lediglich an das WM-Turnier im vergangenen Jahr denkt er nicht so gerne zurück. Schließlich war Torfrau Nadine Angerer im Viertelfinale alles andere als auf dem Posten. „Meine Torhüterin hat den Fehler zum 1:0 der Japanerinnen gemacht, da leidet man gewaltig“, sagt Fuchs. „Ich spüre den Blick der Cheftrainerin in diesem Augenblick noch heute“, erklärt er und gibt zu, bis zum Jahreswechsel gebraucht zu haben, um das frühe Ausscheiden aus dem Weltmeisterschaftsturnier im eigenen Land zu verarbeiten. Denn man spüre immer ein latentes Schuldgefühl. „Allmächd, Deine Torhüterin“, habe es in der Sportgaststätte am Valznerweiher oft geheißen.

Authentische Einblicke

Dort trainiert Fuchs die Club-Nachwuchs-Keeper. NZ-Sportredakteur Stefan Jablonka plauderte fast eine Stunde in ausgesprochen lockerer Manier mit dem Fußball-Experten. Auch dank seiner Fragen gelang es Michael „Mix“ Fuchs, Fans und Akteuren des regionalen Frauen-

fußballs aus erster Hand einen lebendigen und authentischen Einblick in die Welt der bundesdeutschen Spitzen-Fußballerinnen zu verschaffen.
 

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