Sie ist bei "Ortung" für Schwabach dabei

31.7.2015, 15:45 Uhr
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© Fotos: Robert Schmitt

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Blumen aus gegossenem Plexiglas mit fluoreszierendem Rand auf wiegenden Stielen aus Edelstahl. Mit ihren „Sommernachtswiesen“ an drei Standorten der Goldschlägernacht hat Christina Binder bereits 2014 auf sich aufmerksam gemacht. Nun kann sie einen noch größeren Erfolg verbuchen. Die 50-jährige Schwabacherin ist von der Jury ausgewählt worden, als Gastkünstlerin an der Ortung teilzunehmen.

Dafür wird sie in den nächsten Tagen eine Lücke in der Häuserzeile an der Wöhrwiese schließen. Neben dem Haus Nummer 2 entsteht auf 70 Quadratmetern ein Werk, in dem sie die Bierbrauertradition Schwabachs in einer großen Installation symbolhaft mit dem Lauf der Geschichte verknüpfen will.

„Flüssiges Gold im Zeitrausch“ lautet das Motto. Dabei will Binder erneut auf Plexiglas setzen. „Das ist mein Material“, sagt sie. Historische Holzfässer sollen ebenfalls eine Rolle spielen. „Aber ich will noch nicht zu viel verraten“, erklärt sie im Gespräch mit dem Tagblatt.

Das Konzept steht jedenfalls und „ist für mich eine ganz neue Herausforderung“. Das Umfeld an der Wöhrwiese spielt eine bedeutende Rolle. Allein die Häuser, zwischen denen Binders Ort angesiedelt ist, schaffen eine ganz eigene Atmosphäre. „Neu, alt und stark renovierungsbedürftig.“

Überhaupt sind es Gegensätze, die ihre Arbeit bestimmen sollen. „Ich will extreme Kontraste so zusammenführen, dass ein harmonisches Bild entsteht.“

Denn, so ihre Botschaft: „Es gibt immer zwei Wege im Leben. Du hast immer eine Wahl.“

Christina Binder ist verheiratet und hat eine 16-jährige Tochter sowie einen achtjährigen Sohn. Seit 2002 lebt sie in Schwabach. Zuvor hat sie acht Jahre in Erlangen und zehn Jahre in Nürnberg gewohnt. Geboren ist sie in Bremerhaven. Ihr Vater war Seemann. Kindheit und Jugend hat sie in Berlin verbracht. Dort hat Binder eine Ausbildung zur Industriekauffrau absolviert und „mit 23 alles aufgegeben“, um in England eine private Kunstakademie zu besuchen.

Nach dem erfolgreichen Abschluss dort hat Christina Binder mehrere Praktika zu Malerei und Druck absolviert sowie freiberuflich für große Firmen gearbeitet und Kunstseminare für Kinder geleitet. Von 2005 bis 2012 hat sie an der Faber-Castell-Akademie für Bildende Künste bei Professor Dr. Jörg Bachhofer, Markus Kronberger und Rolf Viva berufsbegleitend Malerei studiert. Von 2003 bis 2014 war sie mit Gruppen- und Einzelausstellungen in Mittelfranken und der Oberpfalz vertreten.

In Schwabach ist sie als Künstlerin schon länger keine Unbekannte mehr. Als künstlerische Leiterin hat sie mit Schwabacher Schulen mehrere große Projekte ins Leben gerufen. An der hiesigen VHS bietet Christina Binder regelmäßig Kunstseminare für den Nachwuchs an.

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