Sieg für die Forsythie

7.3.2018, 15:12 Uhr
Sieg für die Forsythie

© Foto: Robert Schmitt

Der danach vergebene Publikumspreis ging nach Vorra im Nürnberger Land. Die 36-jährige Malerin Katrin Brand hatte für ihre "Forsythie" 269 der etwa 2000 abgegebenen Stimmen erhalten. Das Preisgeld von 300 Euro überreichte mit Barbara Sommer die Chefin der Sponsorenfirma "ratioplast" aus Schwabach.

Platz zwei belegte Ilse Feiner aus Roßtal. Auf Platz drei waren mit exakt der selben Stimmenzahl drei Künstlerinnen gelandet. Helgi E. Beggel aus Auhausen, Silvia Lobenhofer-Albrecht aus Offenhausen und Nadine Rosani aus dem Heidecker Ortsteil Aberzhausen.

Ilse Feiner war es auch, die Barbara Sommer mit einem ganz besonderen Geschenk für die Unterstützung der Werkschau dankte. Sie und Karin Allar hatten mit den Acryl-Stiften von ratioplast ein Frauenbildnis geschaffen, das in den Firmenräumen am Falbenholz gewiss einen angemessenen Platz finden wird.

GEDOK versteht sich als Projekt von Frauen für Frauen und ihre angemessene Repräsentation im Kunstbetrieb. Die Organisation pflegt also einen emanzipatorischen Ansatz, der Künstlerinnen und ihr Schaffen unterstützen soll. Da hatten die Verantwortlichen mit der Schwabacher Historikerin und Autorin Dr. Sabine Weigand exakt die richtige Wahl getroffen. Nicht nur, dass sie ihr neues Buch über die Schwabacher Unternehmerdynastie und Seifenfabrik Ribot für die GEDOK-Frauen schon wenige Tage vor der ersten offiziellen Lesung in Leipzig mitgebracht hatte. Gewissermaßen also eine Welturaufführung (siehe auch Interview auf der ersten Lokalseite).

Literarisches Erlebnis

Weigand hatte aus "Die Manufaktur der Düfte" auch Stellen ausgewählt, die unterschiedliche Frauenleben im 19. Jahrhundert schildern, als die gesellschaftliche, rechtliche und politische Gleichberechtigung von Frauen noch in weiter Ferne lag: Backfisch und Ehefrau im betuchten Fabrikantenhaushalt. 16-jährige Dienstmagd, die hart schuften und in Ribots Küche in einem Verschlag unter der Decke hausen muss. Klassenbewusste Arbeiterin, die als SPD-Mitglied flammende Artikel über die Lage der Arbeiterschaft zu verfassen vermag. Immer garniert mit jeder Menge Schwabacher Lokalkolorit. Ein echtes literarisches Erlebnis.

Zuvor hatten die GEDOK-Künstlerinnen die zahlreichen Finissage-Besucher noch einmal durch die Werkschau geführt. Sofern es noch eines Beweises bedurfte, dass "Evas Töchter" im Schwabacher Stadtmuseum eine hervorragende Demonstration ihres künstlerischen Potentials und ihrer technischen Brillanz abgeliefert haben: Damit ist er erbracht worden.

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