So wählten unsere französischen Partnerstädte

25.4.2017, 09:14 Uhr
So wählten unsere französischen Partnerstädte

© Christophe Ena/Kay Nietfeld (dpa)

Weder in Les Sables noch in St. Junien noch in La Haye du Puits wäre Marine Le Pen vom Front National in die Stichwahl gekommen. Sie wurde jeweils nur Dritte.

Doch auch der strahlende Sieger vom Sonntag, Emmanuel Macron, hatte in den Partnerstädten nur bedingt Grund zur Freude. Der Kandidat, auf dem die Hoffnungen der Proeuropäer und Liberalen liegen, kam nur jeweils auf Platz zwei.

Gewonnen haben zwei Kandidaten, die landesweit nur auf Platz drei und vier gelandet und damit ausgeschieden sind: Fancois Fillon in Les Sables und La Haye du Puits und Jean-Luc Melenchon in St. Junien. Die wichtigsten Ergebnisse im Einzelnen:

Les Sables d’Olonne:

In Schwabachs Partnerstadt hat Francois Fillon von den konservativen Republikaner die Nase vorn. Fillon erhielt 35,8 Prozent (3711 Stimmen). Das sind fast doppelt so viele als im Landesdurchschnitt: Fillon landete in ganz Frankreich mit 19,9 Prozent nur auf Platz drei und ist damit aus dem Rennen.

Das außergewöhnlich gute Abschneiden Fillons ist insofern nicht überraschend, als dass Les Sables schon bei der Präsidentschaftswahl 2012 mehrheitlich konservativ gewählt hat. Damals war Nicolas Sarkozy vorne, der aber bekanntlich gegen Francois Hollande verlor.

Der parteilose Emmanuel Macron von der Bewegung "En marche!", der in ganz Frankreich vorne liegt, kam in Les Sables nur auf Platz zwei. Und das, obwohl er hier mehr Stimmenanteile holte als im ganzen Land: 27,1 Prozent (2858 Stimmen) gegenüber 23,9 Prozent.

Die rechtsextreme Marine Le Pen (Front National) landete lediglich auf dem dritten Rang. Sie erhielt 1427 Stimmen, was einen Anteil von 13,5 Prozent bedeutet. Das entspricht nahezu ihren Resultat von 2012, als sie 13,1 Prozent erzielte.

Auf Platz vier wie im ganzen Land kam Jean-Luc Melenchon. Der Kandidat der Linken schaffte 11,9 Prozent (1260 Stimmen).

Nach fünf Jahren Francois Hollande als Präsident in die Bedeutungslosigkeit abgerutscht sind auch in Les Sables dessen Sozialisten. Ihr Kandidat Benoit Hamon kam landesweit auf 6,4 Prozent, in Les Sables sogar nur auf 4,7.

Die Wahlbeteiligung lag bei 77,4 Prozent, also fast exakt im Landesschnitt von 78 Prozent. In Les Sables leben 14 165 Bürger.

La Haye du Puits:

AuchSchwanstettens Partnerschaft in der Normandie hat Francois Fillon auf Platz eins gewählt. Allerdings nur knapp vor Macron. Fillon erhielt 25,1 Prozent (658 Stimmen), Macron 24,0 Prozent (630).

Und auch in La Haye reichte es für Le Pen nur für Rang drei. Auf sie entfielen 584 Stimmen, also 22,3 Prozent.

Wie im ganzen Land nur Vierter wurde Melenchon mit 14,2 Prozent (372).

Die Wahlbeteiligung lag mit 81,2 Prozent knapp über dem Landessschnitt. La Haye hat 1647 Einwohner.

St. Junien:

Wendelsteins Partnerstadt liegt im Limousine. Hier leben 11 506 Bürger. Zur Wahl gegangen sind 78,2 Prozent. Und die sorgten für ein ungewöhnliches Ergebnis.

Denn auf Platz eins kam Jean-Luc Melenchon, der landesweit nur Vierter wurde. Für ihn entschieden sich 1765 Wähler, also 27,7 Prozent.

Auf Rang zwei folgt Emmanuel Macron mit 25,1 Prozent (1598 Stimmen). Marine Le Pen wurde hier mit 18,2 Prozent (1158 Stimmen) Dritte vor Francois Fillon mit 14,3 Prozent (912).

 

Keine Kommentare