SPD diskutierte über Stadtbild und die wichtigsten Projekte

14.1.2014, 08:40 Uhr
SPD diskutierte über Stadtbild und die wichtigsten Projekte

„Zeichnen Sie uns bitte Ihr ganz persönliches Bild von Schwabach“, forderte Doris Reinecke, OB-Kandidatin der SPD Schwabach, die Herren auf dem Podium auf.

„In Balance halten“

Volker Arnold, ehemaliger Stadtbaurat und Wahlschwabacher, zeichnete eine Stadt im Grünen, die aufgrund ihrer Lage und historischen Substanz Charme und Geborgenheit, aber auch vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten besitze. Neben dem Marktplatz mit seinem wunderbaren Flair gehörten die dörflichen Ortsteile genauso wie die Gewerbegebiete, Verkehrsverbindungen und Einkaufsmöglichkeiten zum Bild Schwabachs. All dies gelte es, in Balance zu halten.

Hartmut Hetzelein, Vorstandsvorsitzender des AWO-Kreisverbands Schwabach-Roth und vorher langjähriger Chef der Werbegemeinschaft, setzte seine Akzente etwas anders. Schwabach sei ein sozial ausgewogenes Gemeinwesen, in dem es funktionierende Einrichtungen für alle Wechsel- und Notfälle des Lebens gebe. Dazu gehörten ein modernes Krankenhaus der Grundversorgung ebenso wie die Pflegeangebote unter anderem seines Verbands.

Warnung vor Billigpflege

Sorge bereitet Hetzelein, dass kommerzielle Anbieter von Pflegeplätzen, die sich nicht an Tarifverträge halten müssten, diesen Markt mit Billigangeboten aus dem Gleichgewicht bringen könnten. Mit 550 Pflegeplätzen seien die Schwabacher bestens versorgt, und es sei zum Wohle der Stadt, wenn sie eine Überversorgung verhindere.

Viel entspannter konnte Hetzelein, zusammen mit Rudi Nobis Organisator des Bürgerfestes und des schönsten Weihnachtsmarktes der Region, eine knappe Skizze von der Fülle kultureller und gesellschaftlicher Höhepunkte entwickeln.

Wie Hetzelein ist auch Harald Bergmann, Chef der gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft Gewobau Schwabacher von Geburt – und er bekannte mit Selbstbewusstsein, dass er sich nie allzu lange von hier entfernt habe. Für ihn stand natürlich im Mittelpunkt, dass die von Volker Arnold nochmals ins Gedächtnis gerufene Ziel-Einwohnerzahl von 42000 nur erreicht werden könne, wenn es ein ausreichendes Angebot an bezahlbarem Wohnraum gebe.

Barrierefreies Wohnen

Das von ihm geführte Unternehmen leistet dafür einiges: 1250 Wohnungen hat die Gewobau im Bestand, und sie würden laufend modernisiert: Sie erhalten Zug um Zug eine moderne Sanitärausstattung, werden wärmegedämmt und – für eine immer älter werdende Stadtbevölkerung besonders wichtig – soweit möglich den Anforderungen von Menschen mit Handicap und Senioren barrierefrei umgebaut.

Eine Zuhörerin merkte an, dass die Barrierefreiheit ganz jungen Familien mit Kinderwagen ja genauso zugute komme. Das genau sei sein Ziel, antwortete Bergmann, eine Durchmischung der Wohnquartiere zu erreichen, weil das wechselseitige Verständnis, Toleranz und Hilfsbereitschaft weiterentwickeln helfe.

Die Statements lösten eine rege Diskussion aus, die vor allem eines gezeigt habe, so die SPD in einer Pressemitteilung: „Es gibt eine Menge zu verbessern in Schwabach, von der schleppenden Umsetzung des seniorenpolitischen Konzepts über Rüttelstraßen bis zum noch immer brüchigen Radwegekonzept.“ Aber einig sei man sich doch in der Hauptsache gewesen: „Schwabach eine Stadt mit hoher Lebensqualität.“

Blick nach vorne

Reineckes Frage nach den wichtigsten Vorhaben der nächsten Jahre zeigte große Übereinstimmung. Zunächst müssten die bereits weit fortgeschrittenen Konzepte für die Sanierung des Alten DG umgesetzt werden. Hier wies Reinecke auf ihren ganz persönlichen Anteil am Kampf um den Erhalt des Gebäudes in öffentlicher Hand hin und erhielt dafür auch Lob vom Podium.

Mit dem brandschutztechnisch sanierten Markgrafensaal könnten die drei Experten noch Jahre leben. Hetzelein erwartet, dass sich für die Nutzung des Gesamtareals in einigen Jahren ganz andere Ideen entwickeln würden als die problematische Umwandlung in ein Einzelhandelszentrum.

Und ohnehin wichtiger als ein Tagungszentrum sei ein Hallenbad. Diesem Konsens schloss sich auch Doris Reinecke an.

Verwandte Themen


Keine Kommentare