SPD: Schwabacher Buskonzept muss auf den Prüfstand

29.1.2016, 15:49 Uhr

Zur näheren Beleuchtung des Themas war auch der Pfleger des Stadtrates für den Öffentlichen Personennahverkehr, Martin Sauer, eingeladen. Sauer begann seinen Bericht mit der Darstellung der Ausgangslage zum Konzept. Die SPD habe damals im Stadtrat gefordert, dass alle Linien im Halbstundentakt fahren und diese Forderung auch wiederholt und mit Nachdruck vertreten. Allerdings hätten sich die Sozialdemokraten damit im Stadtrat nicht durchsetzen können. Ein Halbstundentakt werde grundsätzlich nur bei der Linie 661 eingehalten.

Buchstäblich schlechter fährt der Schwabacher Osten. Für die Penzendorfer bedeuten die Änderungen fast eine Stunde Wartezeit am Bahnhof, wenn sie mit dem Regionalexpress aus Nürnberg ankommen.

Probleme auch im Norden

Am anderen Ende der Stadt ist es, aufgrund der komplexen Fahrplanstruktur, für viele Bürgerinnen und Bürger deutlich schwieriger geworden, zum Krankenhaus zu gelangen.

Für Dietersdorf wurde die Linie 672 über Wolkersdorf zum Bahnhof Katzwang gestrichen. Nicht klar sei aber zum Zeitpunkt des Beschlusses im Stadtrat gewesen, dass der Rufbus der als Ersatz angeboten wird, den Bahnhof Katzwang gar nicht anfährt und damit in keinster Weise die alte Verbindung ersetzen könne. „Diese Umsetzung entspricht nicht dem, was wir mit der konkreten Forderung nach einem Rufbus erreichen wollten. Es muss dringend nachgebessert werden“, so dazu der Wolkersdorfer Stadtrat und Schwabacher SPD-Vorsitzende Peter Reiß. „Die Umsteigemöglichkeit in Wolkersdorf in den 61er Bus ist nicht sehr attraktiv und wird wohl auch kaum genutzt werden“, war er sich sicher.

Zusätzlich sei die Verbindung über die Linie 61 auch für viele Wolkersdorfer nach Schwabach, genauso wie für Bürgerinnen und Bürger aus dem Schwabacher Westen, nicht mehr günstig.

Problematisch ist die Situation aber nicht nur am nördlichen Stadtrand: Der Stadtteil Schaftnach wird durch die neue Linie 664 gar nicht mehr angefahren. Als Ersatz hält nun die Linie 677, allerdings nur nach Bedarf als Rufbus. Angedacht ist jedoch, die Rufbus-Haltemöglichkeit an die Staatsstraße zu verlegen. „Deutlich einfacher wäre es, wenn ein Bus, der ohnehin immer an Schaftnach vorbei fährt, stets durch den Ort fahren würde und so Schaftnach dauerhaft und zuverlässig angebunden wäre“, so die Schaftnacherin Helga Schmitt-Bussinger, Stadträtin und Landtagsabgeordnete.

Nicht zwei Jahre warten

ÖPNV-Pfleger Sauer war in Summe der Meinung, dass nicht erst in zwei Jahren, sondern bereits jetzt entsprechende Optimierungen des Fahrplans dringend notwendig sind. „Trotz einiger kleinerer Verbesserungen durch das Konzept besteht mit der derzeitigen Gesamtsituation die Gefahr, dass wir noch mehr Fahrgäste verlieren und keinen einzigen neu gewinnen“, ist Sauer überzeugt.

Der Vorstand der Sozialdemokraten folgte diesem Appell und beschloss einstimmig, sich dafür stark zu machen, bereits zum nächsten Jahreswechsel Verbesserungen zu realisieren. SPD-Chef Reiß hierzu: „Dafür müssen wir dieses Thema auch jetzt diskutieren und dürfen nicht Monate ins Land ziehen lassen, bis Änderungen beschlossen sind – im August muss schließlich ein Fahrplan an den VGN gemeldet werden.“

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