Spektakulär: „Rhythm of the Dance“ in Schwabach

5.1.2017, 06:04 Uhr
Anmut auf der Bühne: Irische Tanzkunst in Perfektion boten die Mitglieder der „National Dance Company of Ireland“ auf der Bühne des Markgrafensaals

© Robert Schmitt Anmut auf der Bühne: Irische Tanzkunst in Perfektion boten die Mitglieder der „National Dance Company of Ireland“ auf der Bühne des Markgrafensaals

Irischer Stepptanz begeistert seit Jahren das Publikum auf der ganzen Welt. Die irische Tanzkunst in Kreisen und Linien soll zum Teil bis auf die Kelten zurückgehen. Belegt ist sie erstmals im 16. Jahrhundert. In einem Brief an Königin Elizabeth die Erste beschrieb man die Tänzer als „sehr schön, exquisit gekleidet und virtuos“. Der Stepptanz taucht Ende des 18. Jahrhundert erstmals auf.

Eine Vereinigung all dieser Attribute zu einem wunderbaren Tanzspektakel bot im Markgrafensaal die „National Dance Company of Ireland“. 13 Tänzerinnen und Tänzer, fünf Musiker und zwei Tenöre boten spektakulären Tanz und traditionelle Balladen zu typischer Grüne-Insel-Musik. Trommel, Flöte, Banjo, Gitarre und das kleine Akkordeon schaffen einen fabelhaften Sound: Freilich ist er Irisch. Vor allem aber rasant, eingängig und originell. Die wechselnden Kostüme der Tänzerinnen und Tänzer unterstreichen ebenso verschiedene Schauplätze wie großformatige Bilder irischer Landschaften. Ein Brückenschlag von keltischen Wurzeln über grüne Hügel bis zu bitteren Auswandererschicksalen.

Im alten Stil

„Sean-nós“ nennt man den traditionellen Tanz und Gesang Irlands, was übersetzt soviel wie „alter Stil“ bedeutet. Dabei handelt es sich grundsätzlich um unbegleiteten Sologesang in irischer Sprache. Tempo und Rhythmus sind frei. Die Melodie variiert von Strophe zu Strophe. Typisch ist eine eher harte, manchmal stark nasalierte, aber nie süße Stimme.

Der Sean-nós-Tanz ist seit „Lord of the Dance“ in allen Ecken der Welt zu einer markanten Show geworden. „Battering“, das der Musik angepasste rhythmische Aufstampfen der Beine, und die steifen Sprünge gelten mittlerweile ebenso als ein Symbol für Irland wie die Harfe aus dem Wappen des Inselstaats oder der Irish Folk oder.

Die Show bietet irischen Tanz in Perfektion. Beschrieben wird eine abenteuerliche Reise, eine Odyssee durch Jahrhunderte: Von der Mythologie bis zu den irischen Emigranten. Von den sanften Hügeln und Steinwällen Connemaras bis zu den Hochhäusern New Yorks. Höhepunkte sind der Formationstanz im Boogie-Stil mit Steppeinlage und das Pas-de-Deux der Vortänzerin mit dem exzellenten Trommler. Die Tanz-Nummern wechseln sich ab mit munterer Musik und zu Herzen gehenden Songs. Nach zwei Stunden bleibt ein klares Resümee: „Rhythm of the Dance“ hat die Erwartungen erfüllt.

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